17.3.23, Freitag, Haql (Saudi Arabien) – Aqaba (Jordanien), km
Um 8.15 treffen wir uns am Sammelpunkt kurz vor der Grenze und fahren gemeinsam den Saudischen Grenzposten an. Eigentlich sollte es schnell gehen, da wir das Land verlassen und hier nichts kontrolliert wird. Aber es dauert endlos. Wir haben schon die Pässe gezeigt und sind weiter gewunken worden aber dann stehen wir geschlagene 3 Stunden und es tut sich nichts. Mal sollen wir in der Ecke parken, dann die Spur nehmen, dann noch einmal woanders. Vor uns sind 5 Reisebusse die abgefertigt werden müssen. Dieses Wochenende ist das letzte vor dem Ramadan und alle nutzen es noch einmal um ausgiebig zu feiern. Das hätte unser Landesguide Ali wissen müssen, der sich hier von uns verabschiedet. Wir wären auch gern 2 Stunden früher losgefahren, um nicht in sengender Sonne hier ausharren zu müssen. Ali hat keinen guten Job gemacht. Wir haben ihn so gut wie nie gesehen und vieles hat nicht geklappt. Dann geht es endlich weiter auf die jordanische Seite. Hier läuft alles zügiger. Unser neuer Landesguide Hannah, ein kleiner älterer Herr erwartet uns mit Jordanischen Dinar. 1 Jordanischer Dinar sind 1.30€. Wir müssen noch eine Autoversicherung abschließen und Einreisegebühren bezahlen und schon sind von den 150 JOD nur noch 30 übrig. Danach mit der abgeschlossenen Versicherung noch das Carnet de Passage abstempeln lassen und den Einreisestempel holen. Simkarten müssen wir mit unseren Pässen selbst an einem kleinen Häuschen besorgen, dann sind wir nach ca. 5 Stunden endlich durch und fahren noch gut 20 km bis kurz vor Aqaba zum Beach Resort, wo unser Stellplatz für die nächsten 3 Nächte vor dem Resort liegt. Wir stehen auf einer Anhöhe und sehen auf das Resort und die ganze Anlage herunter. Gepflegte Blumenrabatten, Palmen, 2 Pools, Restaurants, Liegestühle im Innenbereich und direkt am Meer, wo es auch einen Steg ins Wasser gibt. Wir haben ein Bändchen bekommen. Damit können wir die Toiletten und Duschen benutzen, in den Innenbereich und zum Wasser kommen wir damit allerdings nicht sondern müssen dafür je Tag und Person 13 € extra bezahlen, sofern wir hinein möchten.
Als wir um 14 Uhr ankommen ist noch niemand von den Vorausgefahrenen hier. Später hören wir, dass einige an einem öffentlichen Strand stehen, weil sie dort baden können. Wir sind nachmittags 8 Fahrzeuge, die hier stehen. Als die Sonne untergegangen ist beginnt unten am Pool anscheinend eine Party, daraufhin verlassen 2 Fahrzeuge den Platz und suchen sich eine ruhigere Unterkunft.
Gerd hat nachmittags am Auto gewerkelt und den Luftfilter gereinigt und die Heckgarage trocken gelegt. Hier war eine 5 l Wasserflasche in die Lebensmittel gelaufen. Den Vorräten hat es nicht groß geschadet, aber das Wasser hat sich überall in der Heckgarage im Unterboden verteilt. 1 Gasflasche hat Gerd noch ausgebaut, die inzwischen leer ist und die die Reiseleitung zum Befüllen bringen will. Es ist die letzte Möglichkeit noch mal die Gasflaschen füllen zu lassen.
Gestern sind die Mücken über uns hergefallen. Schon abends schwirrten sie um uns herum und die ganze Nacht haben sie uns attackiert und heute sind wir von juckenden Mückenstichen geplagt. Zum Fotografieren sind wir heute nicht gekommen.
18.3.23, Samstag, Aqaba
Eigentlich sollte heute um 11 Uhr eine Bootstour mit Barbecue auf dem Roten Meer stattfinden, aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wurde es auf morgen verschoben, Inshalah. Also ist heute der „freie Tag“. Der gestaltet sich so, dass Gerd morgens unter dem Auto liegt und die Achsen abschmiert, was er schon vor ca. 2 Wochen einmal gemacht hat, aber nicht den gewünschten Erfolg hatte. Heute klappt es besser. Danach versucht er die tropfende Stelle an den Schläuchen zu finden, die uns in der Sitzbank täglich 2 quatschnasse Frotteehandtücher bescheren, die wir täglich wechseln müssen um das Fach unter der Sitzbank trocken zu halten. Gerd kommt nicht an die Stelle heran die er vermutet und so sind die Handtücher die einzige Möglichkeit den Schaden in Grenzen zu halten.
Ich habe heute die Betten bezogen und das Womo gewischt. Dann waren wir noch im Roten Meer schwimmen. Wir sind durch einen Seitenweg zum Meer heruntergegangen und danach wieder hoch zu unserem Stellplatz, haben also die Einrichtungen des Resorts wie Liegen, Handtücher, Pool, Sonnenschirme etc. nicht in Anspruch genommen und somit auch keinen Eintritt bezahlt. Aber die Gärtner haben uns und auch die anderen der Gruppe die es ebenso gemacht haben wohl beobachtet und es der Resortleitung weitergegeben. Nachmittags kamen zwei Herren auf den Platz und haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass wir doch bitte den Eingang auf der anderen Seite benutzen möchten. (Dort steht eine Eingangskontrolle). Als Andrea und Thomas später durch den angegebenen Eingang gehen und angehalten werden zum Bezahlen zeigen sie nur ihr Bändchen und können so passieren.
Nachmittags nehmen wir uns die Zeit und lesen etwas und um 18 Uhr gehen wir zum Sonnenuntergang ins Restaurant am Pool und essen eine Kleinigkeit. Hier gibt es auch wieder Alkohol und nach langer Abstinenz gibt es heute ein kleines Bier (0.33 l) für 4€ zum Essen.

19.3.23, Sonntag, Aqaba
Es stürmt morgens und ist recht frisch, so dass wir im Womo frühstücken. Um 11 Uhr hat sich der Wind gelegt als wir auf unser Ausflugsboot gehen. Es hat am Steg vor dem Resort festgemacht. Einige der Gruppe die auf einem Nachbarplatz standen sind heute früh hier hergefahren um an der Bootstour teilzunehmen. Der Kapitän fährt ein kleines Stück hinaus, dann hält er wieder und wer möchte, kann sich Taucherbrille und Schnorchel nehmen und ins Wasser gehen um die Fische zu beobachten. Es sind nur 4, die dem Aufruf folgen, wir hatten erwartet, dass das Boot mit uns ein ganzes Stück auf dem Roten Meer fahren würde, bevor es einen Stopp einlegt. Nach einer halben Stunde geht es weiter, aber auch nur ca. 10 Minuten Fahrzeit. Dann der nächste Stopp und ich gehe jetzt auch schnorcheln. Leider sind hier so gut wie keine Fische zu sehen, dafür ein altes Flugzeugwrack und ein alter Panzer der hier versenkt wurde, damit sich die Korallen ansiedeln.
Nach einer weiteren halben Stunde sind alle wieder im Boot und es gibt ein Barbecue, das ein Philippinischer Koch am Heck auf dem Holzkohlengrill zubereitet hat. Zu den Spießen und dem Fisch stehen noch einige Schalen mit Salat, Hummes und verschiedenen anderen Köstlichkeiten auf dem Buffet. Alles schmeckt sehr gut. Jeder bekommt noch einen Softdrink und eine Flasche Wasser dazu. Wer Alkohol möchte, muss das selbst bezahlen. Danach fährt das Boot noch eine kleine Runde und wir können an der Küste den Strand und die anderen Resorts und Hotels sehen. Danach legen wir wieder am Steg an. Wir waren fast immer in Sichtweite zu unserem Resort aber es waren trotzdem 3 schöne Stunden auf dem Roten Meer. Das Wasser war nicht gerade warm aber auch nicht zu kalt.

Den Nachmittag verbringen wir mit verschiedenen Arbeiten und gegen Abend nutzen wir noch einmal die Duschen im Resort und schon sind 3 Tage Aqaba herum.
20.3.23, Montag, Aqaba – Wadi Rum, 80 km
Wir verlassen unsere schöne Aussicht oberhalb des Resorts und fahren ca. 10 km in die Innenstadt von Aqaba. Gegenüber sehen wir Elat auf der anderen Seite des Roten Meeres liegen. Am Ende des Golfs von Aqaba gibt es inzwischen ein Häusermeer das in der Sonne weiß strahlt. Als wir vor vielen Jahren von Elat nach Aqaba über die Grenze fuhren, waren hier nur wenige Häuser zu sehen.
In Aqaba lassen wir unser Womo an der Tankstelle waschen und kaufen im Supermarkt noch für die nächsten 4 Tage ein. Hier treffen wir Angela und Michael, die sich hier von uns verabschieden. Sie fahren mit Frank und Daniela nach Israel und verschiffen von dort ihre Womos nach Griechenland. Wir haben sie schon seit geraumer Zeit gar nicht mehr gesehen weil sie immer eigene Stellplätze gesucht haben. Daniela und Frank melden sich noch über Whatsapp ab und wünschen allen eine gute Weiterreise.
Dann geht es auf ins Wadi Rum. Auf dem Weg besichtigen wir noch eine alte Dampflock die 1907 erbaut wurde, die Waggons sind noch älter und aus dem Jahre 1903. Die Bahnstrecke verbindet Aqaba mit Wadi Rum. Kurz nach 14 Uhr erreichen wir unser Wüstencamp Hillawi wo wir 2 Nächte stehen. An die 100 hausähnlicher Wohnzelte sind hier zu mieten. Die Einrichtungen sind von spartanisch bis einfach. Es gibt ein großes Restaurantzelt wo wir heute Abend ein landestypisches Gruppenessen einnehmen das in der Erde auf heißen Steinen gebacken wird. Aber jetzt haben wir erst einmal alle warmen Sachen aus der Heckgarage wieder ins Womo getragen. Hier ist es lausig kalt bei 13° und ein eisiger Wind. Nachts soll es um die 0° werden.
Im Nachbarcamp haben wir uns nachmittags die Unterkünfte angesehen. Sie sehen um einiges komfortabler aus als in unserem Camp. Auf dem Weg zu unserem Camp sind wir an vielen anderen Camps vorbeigefahren. Es ist unglaublich, was hier in die Wüste gesetzt wurde. Als wir vor vielen Jahren hier waren, haben wir außer einem Beduinenzelt keine weiteren Unterkünfte gesehen, auch nicht bei unserer damaligen Jeeptour. Allerdings ist das Wadi auch 100 x 60 km groß und ich erinnere mich nicht genau, wo wir damals gestartet sind.
Um 19.20. Uhr werden wir zum Zuschauen gerufen, als das Essen aus der Erde geholt wird. Erst wird der Sandberg weggeschaufelt, dann eine Matte weggezogen, ein Blechdeckel entfernt, Alufolie abgezogen und mit 2 Personen wird ein doppelstöckiges Gestell aus einer Art Tonne gehoben und ins Zelt getragen. Im oberen Teil sehen wir Kartoffeln, Hähnchen und Zwiebeln. Im Zelt wird das Fleisch auf eine Platte gelegt und zerteilt. Auf einem langen Buffet daneben sind diverse Schalen mit Salaten und Hummes aufgereiht, auch Fladenbrot und Gewürzreis in Warmhaltebehältern stehen bereit. Wir werden gleich aufgefordert die bereitstehenden Teller und Bestecke zu nehmen und uns zu bedienen.

Das Fleisch wird am Ende des Tisches zugeteilt. Es gibt außer Hähnchen auch Lamm das recht gut schmeckt. Alles ist sehr ansprechend und schmeckt prima. Zum Schluss können wir uns noch einen sehr süßen Kuchen vom Buffet holen. Getränke müssen wir selbst bezahlen. Selbst eine kleine Flasche Wasser (0,33 l) kostet 1.30 €. Nach dem Essen soll es noch eine Musikdarbietung geben. Allerdings gibt es nur Musik vom Band und wir werden zum Mittanzen aufgefordert, was wir, wenn auch etwas widerwillig auch tun.
21.3.23, Dienatag, Wadi Rum
Nach einem leichten Schauer letzte Nacht ist es morgens noch wolkig, aber später kommt die Sonne immer wieder zwischen den Wolken hervor. Es ist heute auch wärmer mit 16°. Wir machen vormittags einen kleinen Aufstieg auf den gegenüberliegenden Hügel wo wir auch die Kamele vom Womo aus immer beobachten können. Ein kleiner Trupp unserer Gruppe ist heute Morgen zum Sonnenaufgang mit den Kamelen losgezogen. Allerdings kamen die Kamelhalter zu spät und die Sonne war schon aufgegangen und sie haben nur noch einen kleinen Rundgang gemacht und waren sehr enttäuscht von dem Ganzen. Am Nachmittag gehen wir noch mal eine größere Runde durch das Wadi um die schönen Felsen herum. Es ist anstrengend in dem losen Sand zu laufen und zwischen den Felsen bläst uns ein sehr starker Wind entgegen. Im Nachmittagslicht sehen die Felsen wunderschön aus und die zerklüfteten Sandsteine faszinieren.


Am späten Nachmittag startet noch eine Gruppe zu einer Jeeptour durch das Wadi. Wir haben uns aber nicht mit angemeldet, da wir diese Tour ja bereits mitgemacht haben. Unser Camp füllt sich heute. 3 große Busse sind angekommen und die Reisenden haben eine Jeeptour hier beendet. Jetzt werden sie anscheinend noch mit dem gleichen Essen versorgt, das wir gestern hatten, denn es sind 3 Feuerlöcher belegt. Gegen 19 Uhr ist unsere Gruppe durchgefroren zurück und es gibt gleich noch ein Meeting im Zelt. Kurz danach beginnt die Musik aus den Lautsprechern des anderen Zeltes. Um 21.30 Uhr bittet unsere Reiseleitung darum, die Musik abzustellen, da sich bereits einige unserer Gruppe beschwert haben. Dann ist Ruhe.
22.3.23, Mittwoch, Wadi Rum – Wadi Musa (Petra), 130 km
Wir haben gut geschlafen, die Nacht war nicht ganz so kalt, trotzdem sind morgens die Fenster beschlagen. Wir fahren ein Stück des Weges zurück und dann auf den Desert Highway. Die Straßen sind sehr schlecht, voller Risse und Löcher, auch der nächste Abzweig ist nicht besser und wir müssen noch einen Umweg fahren, weil die Straße gesperrt ist. Aber die Landschaft ist sehr schön. Die Felsen rücken weiter weg und es kommen Hügel und Täler mit mehr grün in die Nähe.

An mehreren Aussichtspunkten halten wir, um die schöne Landschaft zu bewundern. Dann werden die Felsen wieder mehr und vor Wadi Musa sehen wir von oben auf die Felsenlandschaft Petra.

In der Stadt Wadi Musa besuchen wir das kleine Museum mit einer sehr schönen Ausstellung von Reliefs, Friesen, Skulpturen und anderen Gegenständen, die man aus der Felsenstadt hierher ins Museum gebracht hat. Danach gehen wir noch ins Visitor Center und besorgen uns einen Plan der Felsenstadt. Petra, die einstige Hauptstadt des nabatäischen Reiches wurde bereits 1985 in die Liste des Unesco Welterbes aufgenommen und diente als Kulisse für den Film „Laurenz von Arabien“. Seit ca. 320 v. Chr. siedelten hier die Nabatäer die wegen der guten Wasserversorgung mit Tonleitungen und Zisternen eine florierende Landwirtschaft betrieben und als Karawanenoase Umschlagplatz und bevorzugte Station der Karawanen aus dem Süden Arabiens für Luxusgüter war. Wegen ihrer monumentalen Grabtempel, deren Fassaden direkt aus dem Felsen gemeißelt wurden, gilt Petra als einzigartiges Kulturdenkmal. Es sind aber auch Einflüsse der Griechen und Römer zu erkennen, die später hier siedelten und den Karawanenstrom abebben ließen. Vermutlich durch den Bau der Schiffe, die die Waren auf dem Wasserweg beförderten. Im Jahre 350 n. Chr. gab es hier ein großes Erdbeben, das Petra größtenteils zerstörte. Auf einer Fläche von 20 qkm sind bis heute ca. 1.000 Gebäude und Gebäudereste festgestellt was schätzungsweise 20 % des antiken Petras ausmacht.
Von der Stadt Wadi Musa sind es noch 8 km bis zu unserem Stellplatz am Petra Heritage Village, einem Resort, das noch nicht eröffnet ist. Wir können hier stehen, da wir keine weitere Infrastruktur benötigen. Die Anlage ist an den Berg gebaut und alles gepflastert. Wir stehen ganz oben mit schöner Sicht auf die Umgebung. Abends macht Werner noch ein spontanes Meeting, weil die Führung morgen um einen Tag verschoben wird da es morgen regnen soll. Also wird morgen ein freier Tag für uns sein.
23.3.23, Donnerstag, Wadi Musa
Es ist wolkig bis sonnig und wir gehen am späten Vormittag mit Claudia und Lino auf eine Wanderung nach „Klein Petra“. Von unserem Stellplatz kann man schon weit entfernt die Autos vor dem Eingang stehen sehen. Dort sind ebenso wie in Petra Felsengräber zu besichtigen mit schönen Verzierungen an den Fronten, alles nur eine Nummer kleiner. In der Anlage wird gerade eine große Bühne aufgebaut weil eine private Geburtstagsfeier eines Russen hier morgen stattfinden soll. Ein Riesenaufgebot von Scheinwerfern, Lautsprechern und Zeltaufbauten behindert das Durchkommen durch die Anlage. An einem Gebäude geht eine Treppe in die oberen Räume wo z. T. eine alte Wandbemalung mit Efeublättern, Rosenbögen und Liebespaaren im Deckengewölbe zu sehen ist. Die Stufen sind z. T. sehr schmal, schräg und aus Sandstein, der sich durch die vielen Besucher abwetzt und der lose Sand sehr rutschig ist.
Wir gehen durch die Schlucht und über eine schmale Treppe/Stiege auf den sandigen unebenen Steinen erst hinauf, dann ebenso steil wieder auf der anderen Seite herunter und glauben, durch das Wadi den Rückweg abzukürzen. Aber am Ende des Wadis befindet sich eine sehr schmale Schlucht die ca. 10 m steil abfällt und es besteht keine Chance, hier weiter zu kommen. Also gehen wir den ganzen Weg wieder über die Treppen zurück. Gegen 15 Uhr sind wir wieder an unserem Stellplatz und dann noch einmal den Weg den Berg hinauf. Es war für meine Knie nicht gut, zumal wir morgen in Petra über 10 km unebenes Gelände erlaufen müssen.
Um 16 Uhr treffen wir uns alle auf der Terrasse unseres Stellplatzes wo wir eine lange Tischreihe aufbauen. Lino hat seinen Benzinkocher und 2 Töpfe zur Verfügung gestellt. Aus allen Womos werden Vorräte mitgebracht, die für ein Essen für 2 Personen reichen sollen. Alle haben noch irgendwelche Konserven vorrätig und es wird eine Schüttelsuppe gekocht. Z. T. aus frischen Gemüsen wie Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Broccoli, Zucchini, Linsen, Reis, die erst angebraten/geschmort werden und als das Gemüse fast gar ist, kommen die vorrätigen Konserven hinzu wie Mais, Erbsen und Möhren, Kidney Bohnen, Linsensuppe, geschälte Tomaten, pürierte Tomaten, Hühnersuppe, Gemüsebrühe, Gewürze, Chili und Wasser und zum Schluss noch eine Dose Ananas.

Erstaunlicher Weise schmeckt allen die Suppe sehr gut und alle werden satt. Ute und Roman haben für den Nachtisch Kuchen eingekauft, da sie keine Sachen beisteuern konnten weil ihr Auto in Amman in der Werkstatt steht und auf die Ersatzteile aus Italien wartet. Sie haben sich einen Mietwagen genommen und wohnen in den jeweiligen Orten in Hotels bis das Fahrzeug – hoffentlich bald – wieder fahrbereit ist. Bis 19 Uhr sitzen wir noch alle zusammen auf der Terrasse, dann wird es uns zu kalt und alle verziehen sich ins Auto. Geregnet hat es heute nicht, aber es war zeitweise bewölkt.
24.3.23, Freitag, Wadi Musa (Petra)
Die Sonne scheint bei morgens 16°, als uns um 8 Uhr die Busse unten an der Einfahrt zum Stellplatz abholen. Heute besichtigen wir ausgiebig die Felsenstadt Petra. Erst gibt es Schwierigkeiten an der Einlasskontrolle, weil nicht alle einen Pass oder Personalausweis dabei haben. Wir haben unser Ticket und den Jordanpass dabei, aber man will noch den Pass sehen. Gerd hat seinen Personalausweis dabei, ich nicht. Dann winkt der Kontrolleur nach einigem hin und her mich mürrisch durch, weil wir sonst alles aufhalten. Später will er bei den anderen den Ausweis nicht mehr sehen.
Karim, unser jordanischer Guide, führt uns heute durch die Anlage und wir haben unsere Audioguides mit um ihn zu verstehen, wenn wir nicht direkt bei ihm stehen. Die Führung mit Karim dauert 4 Stunden. Erst geht es durch den ca. 2 km langen Siq, der Felsenschlucht, die zum Schatzhaus führt.

Schon hier sind Relikte der Könige, die Wasserleitungen und Brunnen zu sehen. Dann wird der Blick auf das Schatzhaus am Ende frei und die Sonne scheint auf das Gebäude. Dieser imposante Bau ist das 1. Highlight, das man nach dem Siq erblickt. Es ist fast 40 m hoch und reich dekoriert mit korinthischen Kapitälen, Friesen und Reliefs. Es wurde vermutlich im 1. Jh. vor Chr. erbaut. Davor auf dem Platz liegen diverse Kamele und die Kamelhalter versuchen Leute zum Reiten zu werben. Wir gehen die Fassadenstraße weiter mit den nabatäischen Gräbern die direkt in die Felsen gemeißelt wurden. Die Fassaden sind von Pfeilern, Stufen und Halbkreisen gekrönt.
Al nächstes sehen wir das Theater, das 4.000 Besuchern Platz bot und in 3 Teilen mit jeweils 7 Sitzreihen aufgeteilt ist. Die Bühne wurde später von den Römern rekonstruiert. Es ist das weltweit einzige Amphitheater, das vollständig aus dem Felsen gehauen wurde. Daneben geht eine steile Treppe zum Opferplatz hinauf der für wichtige religiöse Zwecke benutzt wurde. Dort hinauf gehen wir allerdings nicht, sonst verpassen wir die anderen Sehenswürdigkeiten. Wir gehen weiter zu den Königsgräbern: Urnengrab, Seidengrab, korinthisches Grab und Palastgrab. Die Fassaden sind reich verziert und die Farben der Steine sprechen für sich. Vor dem Urnengrab befindet sich ein Hof mit Säulen. Innen sind 3 Grabkammern zu sehen. Das Monument wurde ab 446 n. Chr. als byzantinische Kirche genutzt und hat eine wunderbare Akustik. Wir haben dort zusammen gesungen, was sich wunderschön anhörte.
Der Weg ging von dort weiter zur byzantinischen Kirche, die Ende des 5. Jh. n.Chr. erbaut wurde und wo noch gut erhaltene Mosaikböden und Säulen zu finden sind. Auch ein Taufbecken ist im hinteren Teil der Kirche in der Erde eingelassen. Hier stiegen die Täuflinge direkt ins Becken. Auf dem weiteren Weg sehen wir von oben auf die Säulenstraße, die vermutlich zur nabatäischen Zeit die Haupteinkaufsstraße war. Daneben liegt der große Tempelkomplex. Er ist schätzungsweise 7.000 qm groß mit 15 m hohen Säulen die ein Dach hatten. Die feingearbeiteten Friese und Arkanthuskapitäle schließen auf ein Heiligtum aus dem 1. Jh. v.Chr.
Dann ist es 13 Uhr und die offizielle Führung mit Karim endet am Restaurant wo uns frei steht einzukehren oder unser mitgebrachtes Vesperpaket zu verspeisen. Die meisten haben etwas dabei, wir auch und danach steht allen frei, sich selbst anzusehen, was sie möchten. Wir gehen den Ad Deir Klosterweg. Er geht ca. 2 km bergauf auf unebenen und ausgetretenen Stufen und Steinen und 180 m in die Höhe. Immer wieder kommen Eseltreiber mit Personen auf den Tieren, die Besucher den Berg herauf oder herunterbringen und die Tiere rasen in einem Galopp die Stufen herauf oder herunter, dass man oftmals zur Seite springen muss. Ich gehe nur bis zur Hälfte des Weges hinauf und kehre dann um weil es mir zu anstrengend wird, Gerd geht bis zum Kloster, das wirklich beeindruckend ist.

Es ist eines der größten Bauwerke Petras mit 47 m Breite und 48,3 m Höhe. Im hinteren Bereich kann man eingemeißelte christliche Kreuze und einen Altar sehen. Die Kirche wurde im frühen 2. Jh. nach Chr. gebaut. Die Fassade zieren viele Säulen und Kapitäle.
Um 15.30 Uhr treffen wir uns am Restaurant wieder und ca. die Hälfte der Gruppe ist bereits hier. Eigentlich sollte uns der Bus um 17 Uhr zurückbringen, aber Anton ordert schon einen Bus für 16 Uhr und so können wir vom hinteren Ausgang um 16 Uhr zum Stellplatz zurück. Wir sind alle müde und erschöpft aber auch sehr zufrieden mit dem Tag und dem, was wir gesehen und erlebt haben.
Abends kommt Oleg noch auf unseren Platz und erzählt uns von seinen Verhandlungen mit dem Irak und dass für unsere Rückreise alles geregelt ist. Die Gruppe um Herrn Haider hat im Irak gute Arbeit geleistet um für die weiteren Durchfahrten die Reise zu erleichtern.
25.3.23, Samstag, Wadi Musa – Kerak, 140 km
Der Himmel ist grau und es sieht nach Regen aus. Wir verlassen die Felsenstadt und fahren durch die Berge die einen grünen Teppich gebildet haben nach den Regenfällen. Bald verschwinden die Felsen ganz und das Gelände geht in sanfte Hügel über mit sprießenden Getreidefeldern, Olivenplantagen, blühenden Pfirsich- und Mandelbäumen und vereinzelt auch blühenden Kirschbäumen. Auf einer langen Strecke stehen Pinienbäume rechts und links an der Straße. Eine schwarze Wolkenwand baut sich von Westen auf und als wir an den Ruinen der Kreuzritterburg Montreal ankommen fängt es an zu regnen. Aber der starke Wind lässt den Regen weniger werden und so gehen wir den steilen Weg zur Burg im Regen hinauf und sehen uns die Reste und rekonstruierten Teile oben an. Die Burg ist aus dem Jahre 1115 und aus großen Flintsteinen gebaut die nachträglich von den Muslimen mit Sandsteinquadern verblendet wurden. Auf den Hügeln ringsherum kann man noch alte verfallene Häuser sehen, die teilweise vom Sand zugeweht sind. Von der Burg selbst ist nicht viel nachzuvollziehen, aber es gibt diverse Torbögen, Gänge und einen großen Wehrturm mit Schießscharten.
Dann geht es auf dem Kings Highway der seinen Namen nicht verdient weil die Straße nicht königlich ist, weiter. Viele Risse und Löcher müssen umfahren werden. Die Landschaft ist sehr schön und wird immer grüner. Immer wieder tauchen ganze Wälder mit Pinien, Zypressen und z. Teil Tannen auf. Auch immer mehr Olivenbaumplantagen fallen uns auf. Wir fahren durch 3 Städte und das Angebot an Gemüseständen und die Auswahl ist enorm. Das würde ich mir zu Hause auch wünschen. Auch das Frischfleischangebot ist reichlich, vor mehreren Läden hängen die geschlachteten Tiere zum Verkauf, auch ganze Köpfe.

Heute kaufen wir 2 dicke frische Fladenbrote – lecker. Nach dem pappigen Toastbrot der vergangenen Wochen ein Genuss. Wir sehen mehrmals Stände an denen kleine runde Kuchen verkauft werden. Ich gehe hin und frage nach und mir wird erklärt, dass es sich um Ramadankuchen handelt die mit Käse oder Zucker gegessen werden. Sie sind eigentlich geschmacksneutral und ähneln unseren Pfannkuchen, nur viel kleiner. Aber sie schmecken etwas nach Soda (statt Backpulver). Aber mit Zimt und Zucker ganz lecker. Ein Tablett voll habe ich für ½ Jordandinar erstanden (0,65 €). Seit dem 22.3. ist Ramadan und die Muslime fasten den Tag über. Anscheinend sind einige von ihnen ziemlich gestresst denn wir und andere haben erlebt, dass wir nicht gern gesehen werden. Einige wurden mit Steinen beworfen (das Auto), vor unserem Auto hat ein älterer Junge verächtlich ausgespuckt. Aber sonst haben wir eigentlich immer nur gute Erfahrungen mit der Bevölkerung gemacht und auch an den Kontrollposten werden wir durchgewunken wenn wir sagen, dass wir aus Deutschland kommen.
Das letzte Stück der heutigen Etappe geht wieder durch die Berge auf 1.600 m hoch und wieder herunter und nochmals dasselbe. Wir stehen heute auf einem Pferdehof kurz vor Kerak und zu unserer Überraschung gibt es ein kleines Hallenbad und heiße Duschen. Abends sind wir zu einer Gemüsepfanne von der Reiseleitung eingeladen. Wir stehen etwas beengt auf dem Platz neben dem Pferdeauslauf und dem großen Beduinenzelt aber zum draußen sitzen lädt das Wetter ohnehin nicht ein und das Beduinenzelt kann für unsere Zusammenkünfte genutzt werden.
26.3.23, Sonntag, Kerak – Totes Meer, 90 km
Nachts hat es geregnet und morgens ist der Himmel grau und ein kräftiger Wind bläst bei 11°. Um 9 Uhr holt uns ein Bus am Pferdehof ab und bringt uns in die Stadt Kerak zur Kreuzritterburg aus dem 12. Jh. n.Chr. Diese Burg ist etwas besser erhalten als die gestrige in Montreal. Karim führt uns durch die Anlage wo noch Weinkeller und Küchenbereich mit Mühlsteinen gut nachvollziehbar sind. Viele Gänge sind gesperrt und so ist die Führung auch relativ kurz. Wir können uns noch im angegliederten Museum umsehen, aber nach 1 Stunde fährt uns der Bus zurück zu unserem Stellplatz und dann geht es auch gleich mit den Womos auf die heutige Etappe.
Das erste Stück geht wieder durch eine grandiose Bergwelt mit schroffen Felsen und grünem Tal mit einer Farm und einer großen Olivenbaumplantage. Wir sind noch auf 1.600 m Höhe bis wir ans Tote Meer kommen. Dann führt die Straße immer am Wasser entlang. Das Tote Meer ist tiefblau und an den Rändern sieht man überall Salzkrusten.

Der Wasserspiegel ist in den letzten Jahren extrem gesunken. Jedes Jahr verliert das Tote Meer 80 cm an Höhe und die Salzkonzentration wird immer stärker. Nur 1/5 des Jordanwassers gelangt noch in das Meer. Landwirtschaft und Industrie verbrauchen sehr viel Wasser zusätzlich zur normalen Verdunstung und in den letzten Jahren ist immer weniger Regen gefallen. Jetzt ist es wieder warm geworden bei 26° und Sonnenschein, morgens noch 11°.
An einem Aussichtspunkt sehen wir den Felsen „Lots Frau“, was sich auf die Geschichte aus der Bibel bezieht wo Lots Frau zur Salzsäule erstarrt, weil sie sich umgeschaut hatte, was sie nicht sollte. An der Mojib Brücke kann man in die Schlucht des Wadi Mojib blicken. Allerdings ist der Parkplatz gesperrt und man sieht es nur im Vorbeifahren. Ein kleines Rinnsal Wasser ergießt sich aus dem Wadi in das Tote Meer.
Unser heutiger Stellplatz liegt auf einer Anhöhe hoch über dem Toten Meer. Unten waren wir 370 m unter Null auf der Straße, oben auf dem Stellplatz sind wir auf 140 m über Null und haben einen herrlichen Blick auf das Meer und sehen auf der anderen Seite Israel. Hier oben im Dead Sea Panorama Complex ist an das Restaurant und Hotel ein sehr schönes kleines Museum angeschlossen mit vielen Details über Flora und Fauna und die Geschichte des Toten Meeres. Alles macht einen einladenden Eindruck. Von der Restaurantterrasse aus sehen wir auch den Zufluss aus dem Wadi Mojib. Durch den Zufluss des Süßwassers wird an der Stelle das Wasser im Toten Meer heller. Beim Sonnenuntergang sitzen wir alle vor unseren Fahrzeugen und blicken über das Meer auf die israelische Seite, wo die Sonne in den Wolken verschwindet. Zwei große Schwärme Störche kreisen eine ganze Zeit über dem Meer und lassen sich von der Thermik tragen. Dann verschwinden sie auf ihrem weiteren Weg.
27.3.23, Montag, Totes Meer
Eine herrlich ruhige Nacht und ein schöner sonniger Morgen versprechen einen schönen Tag. Wir fahren mit unseren Womos von der schönen Aussichtsplattform in vielen Serpentinen hinunter zum Toten Meer. In 13 km Entfernung haben wir einen Tagesaufenthalt im OH Beach Dead Sea Resort. Der Eingangsbereich und auch die Poolanlage im oberen Teil machen einen guten Eindruck. Wir holen unsere Badesachen aus dem Auto und gehen am Pool vorbei zum Toten Meer auf 3 weiteren Etagen herunter. Dann ist der erste Eindruck verschwunden. Gesperrte Treppen, leere und kaputte Schwimmbecken, zusammengefallene Überdachungen, wackelige Treppengeländer mit losen Handläufen, fehlende Trittstufen, durchgebrochene Bohlen. So geht der weitere Weg vom Pool zum Meer herunter und wir alle sind schwer enttäuscht von dieser Anlage. Unten am Wasser stehen auch einige Liegen und wir ziehen unsere Sachen aus und die Badeschuhe an. Dann geht es in das salzige Wasser. Der Weg ins Wasser ist sehr uneben und man muss über verschiedene Salzschichten oder Steine und zwischen den Salzschichten sich einen Weg suchen. Aber im Wasser ist es herrlich. Wir liegen eine Weile auf dem Rücken und paddeln mit den Händen. Es ist schwierig, die Beine nach unten zu bekommen. Der Wind ist etwas heftiger geworden und einige Wellen sind im Uferbereich hochgespritzt. Dadurch bekommt man schnell Salzwasser in die Augen. Aber wir haben alles gut überstanden und sind auch heil wieder an Land gekommen. Einige haben sich aber schon Hautabschürfungen oder blutige Zehen geholt. Eine Dusche im unteren Bereich hat das gröbste der Salzlösung dann auch wieder abgespült.

Nach dem Salzbad sind wir zum Poolbereich hochgegangen und haben dort noch ein paar Runden geschwommen. Noch 2 Etagen höher gibt es schöne Umkleideräume und Duschen, wo wir uns umziehen können. Leider kommt erst aus der 4. Dusche ausreichend Wasser zum Haare waschen, aber auch nur kaltes. Wir legen uns noch im Poolbereich auf die Liegen und sonnen uns, bis wir gegen 15.00 Uhr alles wieder zusammen packen und zu unserer schönen Panoramaplattform hinauffahren. Nacheinander kommen alle wieder heraufgefahren und wir sitzen noch bei Kaffee oder anderen Getränken zusammen. Danach gehen wir mit Hans und Lucero ins Restaurant am Platz und essen etwas (Fisch) leider paniert und etwas zu lange frittiert. Außerdem müssen wir uns bei der Bedienung über den Preis beschweren weil je Gericht 1 Dinar mehr als in der Karte angegeben war berechnet wurde. Sie haben sich damit herausgeredet, dass die neuen Karten noch nicht da sind, im System steht aber schon der neue Preis. Das sind halt arabische Verhältnisse. Abends sitzen wir alle vor unseren Fahrzeugen und sehen uns den Sonnenuntergang an. Alles in allem war es ein schöner Tag.
28.3.23, Dienstag, Totes Meer – Madaba, 65 km
Heute wandeln wir auf Geschichtsspuren. Es geht wieder in vielen Serpentinen den Berg hinunter und am Toten Meer entlang, bis es zu Ende ist. Hier fließt der Jordan ins Tote Meer. Wir fahren zur geschichtsträchtigen Taufstelle Jesu am Jordan – Betanien. Im Visitor Center kaufen wir die Eintrittskarten, hier gilt unser Jordanpass leider nicht. Dann durch das Gebäude und den Garten und in einen Shuttlebus, der uns ca. 4 km zum Jordan hinunter fährt. Mehrere Militärfahrzeuge mit Waffen sind hier postiert. Dann führt uns ein Guide über einzelne Wege erst zur griechisch orthodoxen Kirche die mit schönen Bildern und Ikonen sowie einem hübschen Mosaikboden versehen ist. Von hier gehen Stufen herunter zum Jordan und zur Taufstelle Jesu. Der Jordan bildet die Grenze zwischen Israel und Jordanien. Aber auf beiden Seiten des Flusses sind Möglichkeiten geschaffen, ins Wasser zu kommen. Es geht über Holzstufen und am Geländer entlang ins Wasser und auf Jordanischer Seite kann man bis zu den Knien im Wasser stehen. Auf der israelischen Seite sieht man ganze Gruppen in weißen Gewändern, die ins Wasser gehen und völlig untertauchen und ihre Taufe vollziehen oder wiederholen.

Auf beiden Seiten bewacht Militär das Ganze. Es ist schon ein besonderes Ereignis, an dieser geschichtsträchtigen Stelle zu stehen und ich ziehe meine Schuhe aus und muss einfach auch ins Wasser gehen. Das Wasser ist graubraun vom Schlamm der durch all die Menschen aufgewirbelt wird aber das stört niemanden. Auf der israelischen Seite, wo die Leute ganz untertauchen, wird es sicherlich Duschen geben. Auf einer Seite steht ein großes Steinbecken und hier ist das gefilterte Wasser des Jordans für die Taufe von Babys drin.

Ich fülle mir 2 große 1 ½ l Flaschen mit dem Wasser ab für die Taufe der kleinen Eva. Es wird ihr sicherlich Glück bringen. Unser Guide führt uns weiter durch die Anlage wo früher 5 Kirchen standen die im 5. Jh. n. Chr. erbaut wurden und heute nur noch archäologische Reste zu sehen sind, dann warten wir auf den Shuttlebus, der uns wieder zurückbringt zum Visitor Center.
Der nächste Punkt unserer Reise führt uns auf den Berg Nebo wo Moses verstorben sein soll und ein Stein daran erinnert. Von hier hat man eine tolle Aussicht auf das Jordantal und hinüber nach Israel und auf das Tote Meer. Auf dem Gipfel steht eine der wohl ältesten Kirchen der Welt mit wunderschönen Mosaiken. Ein Stück weiter können wir weitere Mosaiken in einer Ruine bewundern die Jagdmotive, Bäume und Pferde zeigt.
Unser heutiger Stellplatz in Madaba liegt mitten in der Stadt auf einem Parkplatz. Neben uns ist eine Schule und dahinter die St. Georgskirche, die wir abends läuten hören und sehen, dass ein Glöckner oben auf dem Turm steht und die Glocken mit einem Strang zum Läuten bringt. Ein Geräusch, das wir lange nicht gehört haben. Aber auch der Muezzin ist hier zu hören wie überall im arabischen Raum. Abends machen wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt die jetzt im Ramadan erst abends erwacht. Die Geschäfte sind bis nachts um 24 Uhr geöffnet.
29.3.23, Mittwoch, Madaba- Jerash, 120 km
Morgens gibt es einen Stadtrundgang mit Karim. Als erstes besuchen wir die St. Georgskirche direkt neben unserem Stellplatz. Hier befindet sich die weltweit einzigartige Mosaikkarte im Fußboden. Hierbei handelt es sich um eine kartografische Darstellung des Heiligen Landes aus der Mitte des 6. Jh. Leider ist nur noch 1/4 des Mosaiks erhalten. Es zeigt das Tote Meer mit dem Jordanlauf, Jerusalem, Bethlehem, einen Teil von Ägypten, im Norden Karak. Im Jordan sieht man Fische schwimmen. Einer schwimmt vom Toten Meer zurück was darauf hinweist, dass sie im Salzwasser nicht leben können. In dem Mosaik ist die Stadt Jerusalem mit den Stadttoren zu erkennen.

Madaba ist die Stadt der Mosaike und fand bereits in der Bibel Erwähnung. Gegründet wurde Madaba durch die Moabiter. Im 1. Jh. v. Chr. übernahmen die Nabatäer die Macht, ab 106 n.Chr. gehörte die Stadt zur römischen Provinz Arabia und ab dem 4. Jh. zu Byzanz. In dieser Zeit erlebte Madaba ihre Blütezeit bis 614 die Perser die Stadt eroberten. Zahlreiche Gotteshäuser wurden mit herrlichen Mosaikböden ausgestattet, die auch wir teilweise heute bewundern konnten. In vielen Privathäusern befinden sich noch heute Mosaiken aus der Zeit vom 5. – 7. Jh. Nach 2 Stunden Rundgang geht es zurück zu den Fahrzeugen und wir starten auf unsere heutige Etappe. Erst steuern wir noch einen Supermarkt an um die nächsten Tage zu überleben J dann müssen wir ein ganzes Stück der gestrigen Strecke wieder zurück fahren, auch über den Berg Nebo und kommen wieder herunter ins Jordantal.

Auf dieser Strecke durch das Jordantal ist die Straße katastrophal, aber das Angebot an Gemüse ist überwältigend. Frische Möhrenbunde, frische Rote Bete, Fenchel, Blumenkohl, Auberginen, Zwiebeln, Kartoffeln und jede Menge Obst. Ca. im Abstand von 500 m steht ein Gemüsestand am anderen. Kein Wunder, rechts und links der Straße sind kilometerweit nichts als Gewächshäuser zu sehen. Dazwischen an einigen Stellen ärmliche Zeltansiedlungen. Vermutlich wohnen hier die Arbeiter der Gemüsebetriebe. Nach 60 Kilometern geht es wieder hinauf in die Berge und auf kurvenreicher Strecke durch schöne grüne Landschaft zu unserem heutigen Ziel. Wir stehen direkt vor dem Besucherzentrum der antiken Stadt Jerash und können schon von hier auf einen Teil der Ausgrabungen sehen. Die Strecke war anstrengend zu fahren und manche schaffen es nicht zum Meeting um 18 Uhr. Es ist hier auf 560 m Höhe wieder frisch geworden und ein kalter Wind lässt nach dem Meeting alle schnell in die Autos verschwinden.
30.3.23, Donnerstag, Jerash,
Um 9 Uhr holt uns ein Bus am Platz ab und wir fahren 1 Stunde nach Amman. Amman hat heute 4,5 Mill. Einwohner und ist auf 7 Hügeln erbaut. Es liegt zwischen 750 und 1.100 m hoch. Dort geht es erst zur Zitadelle aus der Zeit um 1.200 v.Chr. der Ammoniter. Es ist lausig kalt und ein scharfer Wind lässt uns trotz warmer Kleidung frieren. Karim führt uns durch die Anlage. Die Wege sind mit Rosmarinbüschen rechts und links bepflanzt. Aus byzantinischer Zeit ist ein Tor noch gut erhalten. Eine in den Felsen gehauene Zisterne versorgte die Garnison mit ausreichend Wasser. Von der einst 13 m hohen Herkulesstatue ist noch der Ellenbogen und ein Teil der Hand übrig. Aus muslimischer Zeit sehen wir in dem Palast El Qasr schöne Arabesken Steinreliefs und eine große Kuppel die später von innen mit einer Holzkonstruktion der Spanier versehen wurde. Vier große Arkaden stützten einst die große Kuppel. Die Aussicht von der Zitadelle auf die Millionenstadt ist unglaublich. Es reiht sich ein Haus an das andere und alle sehen gleich aus. Nach knapp 2 Stunden sitzen wir durchgefroren wieder im Bus und fahren ein kurzes Stück in die Stadt herunter zum Römischen Theater. Es wurde im 2. Jh. n.Chr. halbkreisförmig an den Hügel gebaut und bietet mit seinen 3 Rängen 6.000 Personen Platz.

Vom Theater gehen wir zu Fuß durch die Innenstadt zu einem Restaurant wo Karim für uns anscheinend 2 Gerichte bestellt hat; entweder Hähnchen oder Hackfleisch. Je Gericht soll es 15 € kosten. Aber nicht alle wollen ein ganzes Menü sondern nur eine Suppe, weil wir so durchgefroren sind. Es wird gleich Brot und Hummes sowie geschmorte Tomaten und gebratene Auberginenscheiben aufgetischt. Dann kommen die kleinen Schalen mit Suppe aus roten Linsen die sehr gut schmeckt. Als letztes verteilen 2 Ober aus größeren Auflaufformen je 2 Löffel Hähnchenbrust oder Hackfleischstücke mit etwas Pilz oder Kartoffelstückchen. Alle denken, es kommt noch Reis oder etwas anderes dazu aber das ist ein Irrtum. Nach einiger Zeit geht der Ober nochmals mit der Auflaufform herum und teilt nochmals jeweils 2 Löffel des Gerichtes aus. Das ist eine armselige Portion für das Geld. Am Ende sollen alle 15 € für die Gerichte bezahlen, auch für die Linsensuppe, weil ja alle die Vorspeisen gegessen haben. Aber dagegen protestieren wir und am Ende bezahlen wir für die Linsensuppe 5,50€ und für den Tee 2,60€.
Kurz vor 15 Uhr sind wir mit dem Essen fertig und wollen eigentlich nur zurück zum Bus und zu unseren Womos aber Claudia teilt uns mit, dass wir bis 17 Uhr Zeit haben die Stadt zu erkunden. Keiner hat mehr Lust herumzulaufen denn es hat auch noch angefangen zu regnen. Wir gehen noch eine angeblich schöne Geschäftsstraße hinauf auf einen Hügel, aber wegen Ramadan sind alle Läden geschlossen und selbst die meisten Restaurants und Cafes öffnen erst abends, wenn wieder gegessen und getrunken werden darf. So teilen wir Claudia mit, dass unsere Gruppe (12 Personen), wie vorgesehen war um 16 Uhr mit dem Bus zurückfahren möchte, was nach einiger Zeit dann auch realisiert wird und wir gehen zum Theater zurück, wo uns der Bus um 16 Uhr aufnimmt. Wir fahren 1 ½ Std. durch den Berufsverkehr zurück und kommen um 17.30 Uhr bei den Womos an und trinken erst einmal einen heißen Kaffee um warm zu werden und heizen im Womo ein. Schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat und so einige Unstimmigkeiten aufkamen.
31.3.23, Freitag, Jerash
Um 9.00 Uhr starten wir mit Karim die Besichtigung der besterhaltenen Ruinenstadt Gerasa (heute Jerash) aus dem 4. Jh. v. Chr. Die Stadt wurde 63 v. Chr. von Pompejus eingenommen und erreichte im 3. Jh. n.Chr., nach der Zerstörung ihrer Rivalin Palmyra, ihren Höhepunkt. Im 6. Jh. entstanden hier mehrere byzantinische Kirchen die später von den Persern und Arabern zerstört wurden. Direkt am Stellplatz ist der Eingang über das Visitor Center und wir gehen die 600 m lange Hauptstraße vom Forum mit ionischen und korinthischen Säulen (Akanthusblätter im Kronenteil) entlang. Vom Tetrapylon sind nur noch die Basen erhalten. Eine Nebenstraße führt zu den Kirchenruinen. Weiter auf der Hauptstraße kommen wir zum Nymphäum, einem halbkreisförmigen Prunkbrunnen aus deren Löwenköpfen früher das Wasser sprudelte. Eine prächtige Freitreppe führt zum Tempel der Artemis mit vielen erhaltenen 14 m hohen Säulen. An einer kann man sehen, dass sie sich bewegen. Im unteren Stein steckt ein Löffel der sich bewegt, wenn man sich gegen die Säule lehnt. Weiter westlich liegen die Bäder und die Thermenanlage. Im Theater mit einer sehr guten Akustik spielen 3 Männer einer Militärkapelle in arabischen Gewändern auf Dudelsack, und Trommeln für die Gäste ungewöhnliche Musik, die man hier nicht vermutet. Zum Schluss gehen wir noch zum Hippodrom, auf dem bis vor 3 Jahren noch Schaupferderennen stattfanden und durch den Triumphbogen zu Ehren Kaiser Hadrians zurück.
Dieses war der Ursprung der Stadt Jerash und muss zu damaliger Zeit wunderschön ausgesehen haben. Nach 3 Stunden sind wir wieder am Womo und es gibt erst einmal einen heißen Kaffee.
Heute scheint zwar wieder die Sonne, aber der Wind ist auch heute noch sehr kalt.
Nachdem Gerd unter dem Auto nachgesehen hat, ob irgendwo Öl tropft, muss er die Reifen am Womo wechseln und zwar die Vorderräder nach hinten und die hinteren nach vorn, da die Vorderräder bereits an Profil verloren haben. Lino hilft dabei mit einem 2. Wagenheber und Thomas mit seinem Elektroschrauber. So ist die Arbeit in 1 Stunde geschafft.
Um 18 Uhr ist noch ein kurzes Meeting für die letzten Tage in Jordanien und danach gehen wir gemeinsam zu Fuß ca. 1,5 km zu einem libanesischen Restaurant zum Abschlussessen der Reise. Dort werden wir noch einmal umplaziert auf die 1. Etage, wo wir etwas abgeschiedener von den einheimischen Gästen sitzen, denn nach ersten Aussagen sollten wir die Getränke selbst bezahlen, dann hat aber doch die Reiseleitung auch die Kosten übernommen und wir konnten sogar alkoholische Getränke ordern. Welch ein Jubel. Nach wochenlanger Abstinenz ganz legal Alkohol! Das hat sich keiner 2 x sagen lassen. Wobei die Preise hier zum Abgewöhnen sind. 1 Glas Rotwein 100 ml 15€, die Flasche 78€. Das Essen ist anscheinend in ganz Saudi Arabien einheitlich. Es gibt immer kalte Vorspeisen, Brot, warme Vorspeisen, Grillplatte mit Hähnchen, Rind und Lamm und einen Nachtisch. Es hat uns aber sehr gut geschmeckt. Danach gehen wir zurück und im Visitor Center können wir einen Raum nutzen. Wir haben für Werner und Anton sowie für Claudia und Lino gesammelt und für jeden ein Araberkopftuch dazu gekauft sowie einen Dankesbrief geschrieben. Das haben wir ihnen dann in diesem Rahmen überreicht und der Ösi Walter hat ein paar sehr einfühlsame Worte gesagt. Zum Schluss haben wir gemeinsam das Lied von Hannes Wader gesungen: „Heute hier, morgen dort“ was wie maßgeschneidert für uns passt. Es war ein sehr schöner Abschluss des Tages bzw. der Reise und besonders Lino und Claudia waren zu Tränen gerührt. Das Trinkgeld für Werner und Anton fiel nach unserer Ansicht viel zu gering aus, aber wir waren überstimmt und die meisten haben mit den beiden so ihre Probleme.
1.4.23, Samstag, Jerash – Wüstenschloss Qusayr Amra, 130 km
Morgens lassen wir es langsam angehen. Danach steht wieder eine Reparatur an. Seit 2 Tagen haben wir einen Wasserfleck über dem Fahrersitz am Himmel. Gerd holt die Leiter von Lino und macht das Dach zwischen Hutze und Aufbau sauber und knetet in die Verbindung Dekalin und wir hoffen, dass das der Eintritt des Wassers war. Bisher hatten wir wenig Regen, aber in den letzten Tagen hat es mehrfach nachts Schauer gegeben und an der Verbindungsstelle sammelt sich immer das Wasser. Wir hoffen, das ist jetzt gut. Wir tanken noch Wasser und ich wasche noch aus der Hose vom Reifenwechsel die Schmierflecken, dann machen wir uns auf den Weg und besorgen noch beim Supermarkt Trinkwasser, Brot und Obst und es geht auf die heutige Strecke.
Erst fahren wir wieder ein Stück Richtung Süden und sehen uns noch 2 Wüstenschlösser an. Im 1. sind nur leere Räume zu sehen und das Schloss hat keine Fenster aber das Schloss Qusayr Amra ist ein Jagdschloss mit Bädern gewesen und innen aufwändig mit Wandmalereien wie Bade- und Jagdszenen, Portraits, Tieren, Handwerkern und in der Kuppel einem Tierkreis versehen. Es ist erst 1887 entdeckt worden und stammt aus der Zeit des 8. Jh. n. Chr.
Der Wärter des Infocenters hatte keine Lust mehr noch einmal mit uns zum Schloss zu laufen und hat uns den Schlüssel gegeben, damit wir selbst auf und zuschließen können. Später musste er aber dann doch noch einmal mit einer ganzen Busgruppe die ca. 200 m zum Schloss herunterlaufen.
Wir bleiben auf dem Parkplatz vor dem Infocenter stehen. Hans und Lucero kommen später auch noch hinzu. Wir hoffen, wir werden nachts nicht verjagt.
2.4.23, Sonntag, Wüstenschloss Qusayr Amra – Al Azraq, 33 km
Keiner hat uns verjagt. Aber so ganz ruhig war es auch nicht. Die wilden Hunde haben lange gebellt, die Katzen ständig miaut und von der Straße hörte man die Fahrzeuge. Ich habe schon besser geschlafen. Nach dem Frühstück machen wir uns ganz langsam auf den Weg. Die heutige Strecke ist kurz und wir sind schon um 11 Uhr in Al Azraq. Wir stellen uns erst auf den Ausweichplatz, da unser heutiger Stellplatz erst ab 16 Uhr anzufahren ist. Dort ist vorher noch eine größere Gesellschaft, die die Parkplätze benötigt. Wir sehen uns hier noch das 3. Wüstenschloß an das sich von den anderen deutlich unterscheidet. Es ist komplett aus schwarzem Basaltgestein erbaut, auch die Decken sind aus Stein und sogar die noch vorhandenen Türen. Das von den Römern errichtete Fort wurde von den Umayyaden, Ayyubiden und Osmanen genutzt. Zeitweilig war es ein Stützpunkt von Lawrence von Arabien und Sharif Hussein Bin Ali.

Das Gebäude ist nur eine Ruine aber man kann in den einzelnen Räumen sehr gut die Bauweise der übereinander liegenden Steine sehen. Es gibt viele Kellerräume mit bogenförmigem Gewölbe und eine Zisterne.
Nach der Besichtigung machen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt wo wir uns in einer Bäckerei noch mit Brot eindecken. Nachmittags sitzen wir auf dem Ausweichstellplatz zusammen. Wo wir auch Ute und Roman wieder mit ihrem Fahrzeug begrüßen können, das aus der Reparatur in Amman zurück ist.
Um 19.00 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Begrüßungsessen für die Rücktour im Lokal unseres Stellplatzes, dem Palace Restaurant mit einer hohen Mauer aus schwarzem Basalt und einem Eingang wie zum Palast. Das Gebäude selbst ist aber unscheinbar. Eine große überdachte Terrasse lädt zum draußen sitzen ein. Aber wir gehen hinein, da es sich abends schnell abkühlt und das Essen zu schnell kalt wird. Auch heute sind Getränke (auch Alkohol) inklusive. Das Buffet sieht ansprechend aus. Es gibt verschiedene Vorspeisen wie gemischten Salat, Hummes, Joghurt und heute mal Reis zum Hauptgericht, nicht nur Fladenbrot. Im Reis wurde das Hühnchen gegart dazu noch eine Art kleine Königsberger Klopse mit einer ähnlichen Soße. Auch ein süßer Nachtisch war dabei. Wir sitzen bis 23. Uhr zusammen in unterhaltsamer Runde bis es ins Bett geht.
3.4.23, Montag, Al Azraq – Al Ruwayshid, 150 km
Heute gibt es nichts auf der Strecke zu besichtigen, darum haben morgens alle Zeit und es wird noch in Ruhe Wasser getankt und aufgeräumt. Die Strecke ist wie gestern auch eine Steinwüste von schwarzem Basaltgestein, dazwischen ab und zu ein paar Flecken mit hellerem Sand. Uns kommen immer wieder große Laster mit riesigen weißen Steinblöcken entgegen. Es sieht nach Kalk oder Marmor aus, sonst bietet die Strecke keine Abwechslung.

Abwechslung ist allerdings auf der Straße. Hier haben wir Risse, Löcher, Rinnen, noch größere Löcher und ab und zu können wir sogar mal 70 km/h fahren. Eine solche Fahrbahndecke ist einfach unzumutbar.
Um 14 Uhr sind wir an unserem Stellplatz, einem Hotel mit Raststätte für Fernfahrer. Der Platz ist nicht schön und liegt direkt an der Straße. Viele Hunde und Katzen streunen hier herum. Sechs winzig kleine Hunde von einem Wurf jaulen nach der Mutter, aber es ist keine zu sehen und die Kleinen sind schon halb tot und können nur noch knapp laufen. Wir befinden uns 80 km vor der Grenze zum Irak. Dort wird nachts die Grenze geschlossen und die Fernfahrer übernachten hier bevor sie morgen früh die Grenze passieren, genau wie wir.
Im Hotel ist ein Zimmer von der Reiseleitung zum Duschen zur Verfügung gestellt worden das von allen gern genutzt wird. Es ist in den letzten beiden Tagen wieder sehr warm geworden und morgen sollen es sogar über 30° beim Grenzübertritt werden.
Nachmittags hören wir, dass Roman bereits wieder Probleme hat und Walter zurückgefahren ist, ihm zu helfen. Abends hören wir, dass der Druckluftschlauch durchgeschmolzen ist, weil sich das Öl im gerade reparierten Zwischengetriebe zu stark erhitzt hat, vermutlich durch zu viel Öl. Walter hat einen neuen Druckluftschlauch eingesetzt. Ja, wenn wir unsere fähigen Handwerker nicht hätten in der Gruppe, dann wäre manch einer schon auf der Strecke geblieben (wir eingeschlossen).