
18.1.23, Mittwoch, Muscat – Wadi Dayqah – Fins Beach, 200 km
Heute geht es schon vor 8 Uhr auf den Weg. Das Navi sagt, wir brauchen 5 ½ Std. Fahrzeit. Da wir heute durch 2 Wadis fahren und auf den Schotterpisten maximal 25 km/h fahren können, wird es stimmen. Als erstes durchfahren wir das Wadi Mayh was noch keine großen Höhen und Engstellen hat. Die Landschaft ist wunderschön und die Bergwelt atemberaubend. Hinter jeder Biegung sieht es wieder anders aus und das Gestein verändert sich von Kalkstein zu Schiefer und Basalt.

Nach dem Wadi geht es dann zum Staudamm mit einer Aussichtsplattform und einem Modell der gesamten Staudammanlage. Von der oberen Etage hat man einen schönen Blick auf den Stausee und die Staumauer.

Hier machen wir noch eine Kaffeepause und beratschlagen den weiteren Weg durch das Wadi Dayqah. Hier können die normalen Womos nur bis zum 2. Gesetzten Punkt fahren, da auf der weiteren Strecke Flussüberquerungen kommen und man nicht sehen kann, ob darin tiefere Löcher sind. Nur die Allradfahrzeuge fahren die weitere Strecke. Wir haben uns zu 3 Fahrzeugen zusammen verabredet, da auch bis zum 2. Punkt die Strecke nicht ohne ist. Steile Berganstiege und sandige Stücke und Kurven können uns schnell ausbremsen und da ist es gut, wenn man nicht alleine fährt. An einer Stelle mussten wir 3 x Anlauf nehmen, da die Räder immer wieder durchdrehten im losen Sand beim Berganstieg aber wir haben es geschafft und die Landschaft war einfach traumhaft. Die Allradfahrer sind an uns vorbei gebrettert und wir haben jede Menge Staub und Sand uns heute eingehandelt. Da hätte ich gestern nicht putzen brauchen.
Nach dem 2. Punkt ging es für uns dann wieder auf die normale Straße und wir haben noch einen Abstecher zum Bimmah Sink Hole gemacht, einem großen Wasserloch mit einer Parkanlage drum herum. Schnell im Womo die Badesachen angezogen, die Handtücher mitgenommen und ab geht es in das erfrischende Nass. Der Einstieg in dieses natürliche Wasserloch ist durch die vielen Steine etwas mühsam, aber die Erfrischung bei den heutigen Temperaturen (31°) ist das wert. Danach geht es zum Stellplatz hinter dem Dorf Fin wo wir am Kiesstrand kurz nach 15 Uhr eintreffen. Das Gelände ist sehr uneben und wir müssen einen etwas ebenen Platz im Kies erst suchen. Das Meer ist tiefblau und hat eine ordentliche Brandung. Da werde ich wohl heute Nacht wieder Oropax benötigen um zu schlafen. Um 18 Uhr ist noch ein Meeting und dann bereiten wir uns auf morgen vor.
19.1.23, Donnerstag, Fins Beach
Um 9 Uhr holt uns ein kleiner Bus mit 25 Plätzen ab und bringt diejenigen die die Wanderung durch das Wadi Ash Shab machen wollen zum Ausgangspunkt der Wanderung in Ash Shab. Dort setzen wir mit kleinen Booten über das Wadi das hier ins Meer mündet und noch reichlich Wasser führt. Jeweils 10 Personen passen auf ein Boot das uns um einen großen Felsen und an Lotuspflanzen vorbei auf die andere Seite des Flusses bringt.

Jetzt geht die Wanderung los ins Wadi hinein. Erst auf sandig/kiesigem Weg, später über dicke Steine, Felsen, kleine Treppen, über Wasserläufe und unter großen Felsvorsprüngen vorbei. Die Schlucht ist gesäumt von riesigen Felsmassiven und es geht immer wieder hoch und herunter. Man könnte an jeder Ecke stehenbleiben und Fotos machen. Nach ca. 1 ½ Stunden haben wir das Ende des Wadis erreicht. Jetzt werden die Badesachen angezogen und hinein ins kühle Nass. Durch mehrere Becken geht es erst knöcheltief, dann kann man schwimmen. Das Wasser ist nicht kalt aber auch nicht sehr warm aber nach der anstrengenden Wanderung eine angenehme Erfrischung. Von einem zum anderen Becken zu kommen ist nicht einfach, die Steine sind glitschig und trotz der Badeschuhe ist größte Vorsicht geboten. Am Ende des letzten Beckens kann man in eine Höhle schwimmen. Der Eingang ist allerdings sehr schmal, so dass nur gerade der Kopf durchpasst. Das haben wir nicht gemacht und sind zum Anfang zurückgeschwommen. Es hat Spaß gemacht und war sehr angenehm. Dann ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Auf dem Rückweg begegnen uns unglaublich viele Leute, die diese Wanderung zu dem Becken auch machen und wir sind froh, dass wir so früh gestartet sind und ich bin froh, dass ich meine Nordic Walking Stöcke mitgenommen habe. Ohne die wäre es mir sehr schwer gefallen, den Weg zu bewältigen. Am Ende werden wir wieder mit dem Boot herübergebracht und nach einer Weile kommt auch unser Bus und bringt uns zum unseren Womos zurück. Kurz nach 14 Uhr sind wir wieder zurück und haben und erst einmal einen ordentlichen Kaffee verdient und essen eine Kleinigkeit zum Mittag.
Den Nachmittag verbringen wir mit Waschen und aufräumen und den Sand der gestrigen Waditouren beseitigen. Heute stürmt es sehr und die Sonne hat sich auch verkrümelt. Die Berge hinter uns sind im Dunst verschwunden. Aber die Wäsche trocknet dabei gut. Heute Abend soll es noch einen Film über den Oman geben den Valery mit dem Beamer auf das Fahrzeug der Reiseleitung projizieren will.

20.1.23, Freitag, Fins Beach – Wadi Bani Khalid (hinter Sanddüne)
Um 8 Uhr stehen wir bereits an der Wasserstelle in Fins, wo wir mit starkem Druck von der örtlichen Wasserleitung unsere Womos auftanken können. Dann fahren wir erst ins Wadi Tiwi. Auf Betonplattenpiste. Am Anfang des Dorfes stellen wir das Auto an der Seite ab und gehen zum Aussichtspunkt. Hier müssen wir auf dem Weg erst eine Wasserstelle überqueren und haben gleich nasse Füße (ich in Sandalen, Gerd in Turnschuhen. Die Strecke steigt steil an und rechts und links sind einige Gärten hinter Mauern zu sehen, die mit Wasserläufen die Beete bewässern.

Von oben hat man einen schönen Blick. Nach einem Kaffee geht es wieder zurück zur Hauptstraße und auf schöner Straße zum nächsten Wadi Bani Khalid. Hier fahren wir über einen Berg in vielen Serpentinen um auf der anderen Seite wieder herunter ins Wadi zu kommen. Dieses Wadi ist gut besucht und die Parkplätze fast belegt. Wir ziehen schon Badesachen unter unsere Kleidung da wir nicht wissen, ob wir uns dort umziehen können wenn wir ins Wasser wollen. Die Strecke ist erst moderat, dann aber über unebene Steine und Schrägen sehr schwierig zu gehen und teils rutschig.

Wir kommen nach einiger Zeit an das hintere Becken, wo man schwimmen kann, aber die Schilder erfordern islamische Badebekleidung und ich müsste lange Hosen und lange Ärmel im Wasser tragen. Ich könnte meine Bluse und Hose anlassen, müsste dann aber nass zurückgehen. Also entscheiden wir uns, nicht baden zu gehen und wandern zurück bis zum vorderen Tümpel der flach ist und wo wir uns an den Rand setzen und die Füße ins Wasser halten. Gleich kommen Scharen von Knabberfischchen und kitzeln an den Füßen herum. Ein lustiges Gefühl. Danach wieder zurück zum Auto und zum heutigen Stellplatz.
Der liegt heute an einer Sanddüne und um 17 Uhr sind wir zu Kuchen und Tee sowie Säften von der Reiseleitung vor Linos Fahrzeug eingeladen. Alle bringen Stühle und Gläser mit. Es gibt reichlich Kuchen, Datteln, Tee und Saft und kurz vor 18 Uhr klettern wir alle auf die Sanddüne zum Sonnenuntergang. Da heute Bergfest ist (die Hälfte unserer Reise liegt hinter uns) setzen wir uns oben auf den Bergkamm und Valery schenkt uns allen in Pappbechern einen Sekt ein und wir trinken auf einen unfallfreien weiteren Verlauf unserer Reise. So schnell ging die Zeit vorbei.


Um 19 Uhr hat Valery zum Film über den Oman eingeladen. Danach zündet Ararat das Lagerfeuer an und wir sitzen bis kurz vor 22 Uhr am Feuer und überlegen, wie wir den morgigen Tag gestalten.
21.1.23, Samstag, Wadi Bani Khalid (hinter Sanddüne – Wahiba Sands
Morgens ist es mit 16 ° recht frisch und keine Sonne. Aber nach unserer Abfahrt wird es wärmer. Wir sind auch ohne Probleme wieder auf die Teerstraße gekommen. Nur 1 Fahrzeug brauchte Anschiebehilfe um aus dem Sand heraus zu kommen. Wir fahren zuerst in das malerische Dorf Mudayrib mit schönen Häusern und Wehrtürmen. Wir parken an der Moschee und klettern die Anhöhe zum Wehrturm hoch von wo wir auf das Dorf herunterschauen können. Einige alte Lehmbauten liegen zwischen neuen schönen Häusern. Ein Eckhaus hat einen hübschen gefliesten Turm. Eigentlich sieht das Dorf auch nur von oben schön aus, denn es wirkt nur im Ganzen.

Auf der weiteren Strecke fahren wir wieder ein Stück von gestern zurück über Kamil hinaus bis Ja´lan Bani Bu Ali wo wir zur alten Al Hamoda-Freitagsmoschee aus dem 17. Jh. mit ihren 52 Lehmkuppeln abbiegen die von Nichtmuslimen aber nicht besucht werden darf. Aber wir haben Glück. Gerade als wir ankommen und schon 3 Fahrzeuge von uns da sind, findet eine Extraführung für die Gäste statt und wir kommen noch mit. Schnell ein Kopftuch übergeworfen und schon stehen wir in einer gemütlichen kleinen Lehmmoschee mit weichem Teppich und 52 Innenbögen über den äußeren Kuppeln. Ein sehr gut deutsch sprechender Omani, der in Hannovers Nordstadt gewohnt hat und dort studierte, zeigt uns die Moschee und wir kommen ins Gespräch.


Danach geht es wieder ein Stück zurück und wir sehen auf der nächsten Strecke sehr viele Bäume rechts und links der Straße. Es handelt sich um Ghaf-Bäume, die 2020 auf der Expo in Dubai als Baum des Jahres kreiert wurden. Er soll für medizinische Zwecke genutzt werden können und auch andere Vorteile besitzen. Die Blätter sind klein und ähneln denen der Mimosen. Allerdings hat der Baum ganz gemeine Dornen. Kurz danach kommen wir zu unserem heutigen Stellplatz mit schwieriger Zufahrt. Salim steht an der Straße und winkt uns in den Sandweg ein. Jetzt heißt es in der Spur zu bleiben, den sandigen Stellen auszuweichen und nicht anzuhalten. Z. T. ist die Strecke Waschbrettartig und es schüttelt alles durch, so dass die losen Teile aus den offenen Fächern fallen. Aber wir schaffen es zum Platz. Schnell noch etwas gegessen und schon geht es mit Sigi und Rolf und ihrem Allrad-Womo zum Desert-Camp, wo wir um 16 Uhr mit Alice und Romina eine Jeeptour zum Dunebashing gebucht haben. Die Jeeps stehen schon bereit und dann geht es 2 Stunden kreuz und quer durch die Dünen, bergauf und bergab, in Schrägfahrt und steilen Abfahrten. Zum Sonnenuntergang stehen wir auf dem Dünenkamm aber die Sonne hat sich hinter einer dicken Wolke verkrümelt. Wir konnten sie nur vorher in der Wolke verschwinden sehen. Davor ging es in ebenso rasanter Fahrt zu einer Kamelfahrt wo 4 tragende Kamele auf ihre Babys warten und ein kleines Kamel von ein paar Tagen mit der Mutter steht. Wir konnten die Kamele auch streicheln und Fotos machen.


Nach der Rückkehr im Camp bekommen wir noch Tee und Gebäck serviert und ein Mann spielt auf einem Instrument mit einer Ziegenhaut und 2 Saiten aus Pferdehaar ein paar Lieder und singt dazu, auch seine beiden Söhne begleiten ihn beim Singen. Die Musik ist etwas gewöhnungsbedürftig für uns aber es poasst in die Landschaft. Um 19.30 Uhr bekommen wir ein besonderes omanisches Essen serviert, dass in der Erde gebacken wurde und Shuwa heißt. Es besteht aus Rindfleisch mit verschiedenen Gewürzen mariniert und schmeckte sehr gut. Es wird auch mit anderen Fleischsorten, z. B. Ziege oder Hammel gemacht. Allerdings wurde uns das Essen draußen am Pool serviert und ein eisiger Wind ließ uns alle frösteln und das Essen war gleich auf dem Teller abgekühlt. Dazu gab es Reis mit verschiedenen Salaten, Hummes und einer Vorspeise aus Auberginen. Es schmeckte alles super aber wir konnten es nicht genießen weil alle vor Kälte klapperten und Claudia aus ihrem Auto alle Jacken und Decken geholt hatte, die verfügbar waren. Nach dem Essen sind alle wieder mit Salim bzw. Lino zum Stellplatz zurück gebracht worden bis auf 4 Allrad Fahrzeuge, die am Camp übernachtet haben. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätten wir es mehr genießen können.
22.1.23, Sonntag, Wahiba Sands – Sur – Ras al Jinz, 135 km
Die Rückfahrt heute früh vom Stellplatz zur Teerstraße war wieder spannend. Es rappelte und schüttelte auf der Waschbrettpiste nochmals alles durch was gestern wieder gerichtet wurde. Dann aber war die Straße wieder einwandfrei und wir fahren die Strecke bis Sur an die Küste zurück und lassen die Ebene mit den Sanddünen, den Ghaf-Bäumen und den Kamelen hinter uns. Die Landschaft wird wieder bergiger je näher wir Sur kommen. Im Morgenlicht sehen die Berge in ihrer Farbenvielfalt von weiß bis schwarz über grün, rot, gelb und braun fantastisch aus und strahlen Ruhe und Entspannung aus. Der Bewuchs wird weniger, ab und zu an tiefer gelegenen Stellen gibt es Palmenhaine und dabei meist kleine Dörfer oder Städte deren weiß schimmernde Häuser schon weithin sichtbar sind, besonders die Minarette der Moscheen.
Mittags kommen wir in Sur an, wo wir uns im Carrefour für die nächsten Tage auf der Insel mit Lebensmitteln und Trinkwasser eindecken. Dann fahren wir zum Hafen und essen etwas bevor wir uns um 14 Uhr mit der Gruppe zur Werftbesichtigung treffen. Hier werden die Dhaw-Schiffe nach altem Muster hergestellt. Es dauert ca. 2 Jahre, bis ein Schiff fertiggestellt ist. Eines ist demnächst wieder fertig und wir können es besichtigen. Es ist komplett aus Teakholz gefertigt, nur die Nägel sind aus Metall. Nach der Besichtigung werden wir, wie es im Oman Sitte ist, mit arabischem Kaffee (der mit Kardamom gewürzt und etwas schwächer geröstet ist) und Datteln verköstigt. Das ist ein sehr angenehmer und wohlschmeckender Brauch. In der Werkstatt können wir noch den Handwerkern bei der Arbeit zusehen die verschiedene Schnitzereien in Balken, Bänken und Truhen herstellen.

Dann fahren wir noch 50 km zum Tagesziel im Schildkrötenreservat wo wir abends ein Essen der Reiseleitung im Restaurant des Reservats in Buffetform bekommen. Suppe, Vorspeisen, Salate und 3 Hauptgerichte können alle probiert werden. Eine Nachtischauswahl an omanischen Süßspeisen, Kuchen und Obst sowie Kaffee und Tee runden das Ganze ab. Es war sehr lecker. Danach war eigentlich eine Wanderung zu den Schildkrötengruben geplant. Aber die Wildhüter des Reservats haben keine eierlegenden Schildkröten gesichtet und so wurde die Exkursion abgesagt. Dafür ist für morgen früh um 4.30 Uhr ein weiterer Termin angesetzt. Dafür haben wir uns aber nicht angemeldet, das war uns dann doch zu früh, nachdem wir bis 22.30 gewartet haben, ob es doch noch losgeht.
23.1.23, Montag, Ras al Jinz – Shannah, 260 km
Wir hörten, dass heute früh bei der Schildkrötenexkursion nur eine einzige Schildkröte Eier gelegt hat und dann das Meer erreicht hat. Die Zeit ist eigentlich auch schon vorüber und hauptsächlich in den Monaten Juli/August zu beobachten. So machen wir uns heute auf den langen Weg an der Küste entlang die sehr entspannt zu fahren ist. In den ersten 100 km gibt es noch viele kleine Dörfer und Kleinstädte. An unserer linken Seite haben wir beständig das tiefblaue Meer mit einer starken Brandung auf den weißen Strand. Das Meer wirkt beruhigend trotz der Brandung. Wir machen eine Kaffeepause am Strand und sehen in den kleinen Pavillons die überall an der Küste, Promenade oder in Parks stehen jede Menge Müll herumliegen, auch der Strand ist voll von Plastikflaschen, Bechern, Kanistern und einer Menge an Seilen und Angelschnüren – schade.

Auf der rechten Seite sehen wir noch eine Weile Berge in einiger Entfernung an unserer Seite. Auf den letzten 150 km gibt es so gut wie keine Ortschaften mehr. Ein paar verstreute Häuser und immer wieder Moscheen. Anfangs ist die Erde steinig und dunkelbraun, dann wird es mehr und mehr Sandwüste mit kleinem Bewuchs, wenn er nicht vom Flugsand verdeckt wird. Seit 4 Tagen befinden wir uns in der Wahiba Wüste. Sie grenzt im Süden an den Jemen, im Westen an Saudi Arabien und ist von der Ausdehnung größer als ganz Frankreich. Das Leben hier ist überwiegend von der Viehzucht geprägt. Ziegen- und Schafherden sieht man vereinzelt, auch Kamele laufen frei herum. Ackerflächen haben wir an der Straße keine gesehen, auch keine Palmen oder Oasen. Immer wieder ist die Straße von Sandverwehungen eingeengt.
Am Nachmittag erreichen wir unseren Stellplatz kurz vor dem Hafen in Shannah. Der Wind bläst noch immer sehr stark und wir haben eine Art Wagenburg errichtet, um den starken Wind von der Meerseite abzublocken und sitzen bis Sonnenuntergang zwischen den Fahrzeugen. Unsere Fähre, die uns morgen früh zur Insel Masira herüberbringen soll hat einen Motorschaden hören wir, aber Valery hat eine andere Fährgesellschaft gefunden die pro Auto 13 € teurer ist und uns herüberfährt.
24.1.23, Dienstag, Shannah – Insel Masirah 100 km
Ein neues Abenteuer steht uns heute bevor. Wir stehen bereits um 5.20 Uhr auf und sind um 6 Uhr im Hafen vor unserer Fähre, die uns auf die Insel Masirah herüberfährt. Es ist noch stockdunkel als wir das kurze Stück über die Brücke zum Hafen zurücklegen. Der Kapitän der Fähre entscheidet, welches Womo wo stehen soll. Alle müssen rückwärts über die Rampe aufs Schiff fahren.

In 3 Reihen stehen unsere Womos darauf. Wir stehen in der Mitte ganz hinten und sind praktisch geschützt. 16 Womos und 1 Landrover, mehr passen gar nicht auf die Fähre. Die Strecke ist nicht lang und wir sehen die Sonne aufgehen, als wir aus dem Hafen fahren. Der Wind ist kräftig und die Wellen lassen das Schiff ordentlich schaukeln. Kein Womo wurde verzurrt, nur bei manchen kam ein Keil hinter die Räder.

Um 8 Uhr legen wir auf der Insel an und alle verteilen sich und haben sich schon überlegt, wohin sie fahren. Da Thomas heute Geburtstag hat und zu 16 Uhr zu einem alkoholfreien Umtrunk eingeladen hat, werden die meisten von uns sich dann auf dem von ihm gewählten nördlichen Stellplatz einfinden.
Wir fahren zuerst zur örtlichen Wasserstation, wo ein großer Tankwagen steht und wir uns mit der Gießkanne bedienen können. Das geht ruck zuck, da der Auslass groß und der Druck stark ist.

Danach steuern wir eine Wäscherei an und geben Bettwäsche und Handtücher ab, die wir morgen trocken abholen können. Eigentlich wollte ich mir im Supermarkt noch eine Thermoskanne kaufen, aber der hatte Stromausfall und die Türen ließen sich nicht öffnen. Als ich heute Morgen meine Thermoskanne öffnete, waren nur noch Glasscherben zu sehen und das ganze Wasser das ich gestern eingefüllt hatte war in der Schublade in die Matten eingezogen. So konnte ich erst einmal einen knappen Liter Wasser aus den Matten wringen und die Schublade trocken legen.
Die Insel Masirah ist 68 km lang und einmal rundherum zu befahren. In der Mitte kann man die Insel einmal quer befahren. Wir fahren also Richtung Süden los und sehen uns die angegebenen Stellplätze an, die Valery vorgeschlagen hat. Da wir bis Sonntag auf der Insel sind können wir auch verschiedene Plätze anfahren. Die Zufahrt zum Kitebording Beachcamp erscheint uns zu sandig und lang und wir drehen um und fahren weiter zum Südkap. Hier sind noch verschiedene geteerte Zufahrten zum Strand die wir uns ansehen, aber an vielen Stellen liegt so viel Müll herum, dass es nicht schön ist, dort zu stehen.
Ganz im Süden soll es Haie geben und da kann man dann auch nicht unbeschwert schwimmen gehen. Außerdem ist die Zufahrt dort wieder sehr sandig und lang. Der Sand wird an der Südspitze auf einmal weiß wie Schnee und alles sieht aus wie überzuckert. Der Wind bläst sehr stark, egal auf welcher Seite man fährt oder wo man steht. An der Ostküste fahren wir auf einen Platz der eigentlich nur für Allradfahrzeuge gedacht ist, aber die Zufahrt ist fest und kurz und wir machen hier unsere Mittagspause. Eigentlich wollte ich hier noch schwimmen gehen, aber die Brandung ist so stark und das Ufer fällt schnell steil ab und darum gehe ich nur kurz mit den Füßen ins Wasser. Ein weiterer Platz an der Nordküste sieht auch nicht schlecht aus aber wir fahren jetzt zum Platz wo wir Thomas Geburtstag feiern wollen und bleiben dort für diese Nacht.
Thomas hat alkoholfreien Sekt, Säfte, Kekse, Datteln, Nüsse aufgefahren und wir sitzen bis Sonnenuntergang zusammen und erzählen. Es sind auch fast alle gekommen die mit auf die Insel gefahren sind. Einige fahren heute noch zu einem anderen Platz auf der Insel. Wir machen das morgen.
25.1.23, Mittwoch, Insel Masirah
Es war laut heute Nacht. Der Sturm pfiff um das Wohnmobil und die Brandung war laut zu hören. Nach dem Frühstück verlassen wir den Platz und fahren auf der nördlichen Straßenführung in den Süden, wo wir gestern schon einige Plätze ausgespäht haben. Diese Seite ist nicht ganz so stürmisch wie der gestrige Platz auf der anderen Inselseite. Die Bucht hat mehrere Möglichkeiten sich zu verteilen. Erst kommen Margret und Uwe und Romina und Alice, aber sie fahren ein Stück zurück zu einem Platz etwas weiter vom Wasser entfernt. Später kommen noch Valery und Ararat und Lino und Claudia. Am Platz steht ein größerer Pavillon wo ich morgens gleich meine Wäscheleine platziere und so ist durch den starken Wind meine Wäsche in kürzester Zeit getrocknet.
Gerd baut an der Duschkabine die eine Seite ab um zu sehen, wo unsere Wasserleitung ein Leck hat und das Wasser jeden Tag unter der Sitzbank im Handtuch aufgefangen wird. Mit einer kleinen Kamera kann er in den Spalt hineinsehen und sieht auch, dass bei angeschalteter Wasserpumpe durch den Druck einige Tropfen am Schlauch herunterlaufen. Er kommt allerdings nicht so weit an die Stelle heran um etwas anzufassen oder zu befestigen. So muss er die ganze Angelegenheit bis zu Hause aufschieben und wir hoffen, dass sich nicht noch mehr dabei löst und größeren Schaden anrichtet.
Nachmittags gehen wir in der Bucht schwimmen. Das Wasser ist sehr schön klar und der Boden sandig und gut zu begehen. Aber lange bleiben wir nicht drin, sehr warm ist es nicht. Danach sammeln wir noch einen großen Sack voll Müll ein, der hier am Strand überall herumliegt. Angefangen von Plastikflaschen in allen Größen, Ölkanistern der Fischerboote, Plastikbesteck, Trinkbecher und Tetrapacks, Fischernetze, Seile und Angelzubehör. Wir beobachten, wie ein Fischerboot auf der Slipanlage hochgezogen wird und die Fischer fragen uns wo wir herkommen und ob wir Fisch haben möchten. Sie reichen uns 4 Fische herunter die Behm oder Brem heißen. Das haben wir natürlich gern angenommen. Im Gegenzug haben sie allerdings gleich bei ihrer Ankunft an Land erst einmal ein paar Getränkedosen über Bord geworfen. Der Umweltschutzgedanke ist hier noch nicht angekommen.
Unsere Fische habe ich gleich ausgenommen, gesäubert, geschuppt und 2 kleinere davon haben wir abends mit auf den Grill bei Lino und Claudia gelegt. Es schmeckte sehr gut, hat aber viele Gräten. Sie hatten mit Valery morgens noch Fisch gekauft und auch welchen geschenkt bekommen und Ararat hat wieder den Grillmeister gemacht, Als wir gerade beim Essen sind, kommen noch andere Fischer und bringen einen großen Barrakuda vorbei, den sie uns einfach hinlegen.

Ararat zerlegt ihn in Kottelet Stücke und gleich kommt auch der Barrakuda noch auf den Grill und er schmeckt köstlich. Dazu hatte Valery noch Garnelen morgens mariniert von denen wir auch noch probiert haben. So gesättigt sitzen wir dann später um das Lagerfeuer das Ararat noch angezündet hat und schauen in den sternklaren Nachthimmel mit der Mondsichel die hier auf dem Rücken liegt. Heike und Günter sowie Klaus und Ute haben sich auch noch eingefunden, auch Katalin und Jan die mit gegessen haben. Es war ein schöner Tag.
26.1.23, Donnerstag, Insel Masirah
Wir haben Urlaub. Keine Termine, keine Koordinaten, kein Stress. Der Wind ist heute etwas weniger heftig als gestern. Wir frühstücken draußen. Die Sonne scheint. Einige Dinge die gemacht werden müssen stehen auf der to-do-Liste und so vergeht der Tag recht schnell. Ich habe einen längeren Spaziergang am Strand entlang gemacht bis zum Fishpoint und einige Muscheln und Korallen gesammelt. Gerd macht den Luftfilter sauber, prüft den Ölstand und mindert den Reifendruck. Nachmittags wieder ein kurzes Bad im heute etwas kühleren aber glasklaren türkisfarbenen Wasser in unserer Bucht. Zwischendurch kamen noch einige aus der Gruppe vorbei und suchten einen Stellplatz, fuhren aber wieder weiter, nur Rudi und Ester blieben hier.
Abends ruft Claudia wieder zum Grill. Ararat hat aus dem restlichen Barrakuda von gestern Fischbuletten gezaubert. Lino und Claudia hatten noch Sardinen und 2 große andere Fische und Rudi und Ester brachten noch ihre Garnelenspieße mit. Valery hat aus den in der Glut gebackenen Kartoffeln von gestern Bratkartoffeln gemacht. Ein Omani aus einem Nachbarort kam mit einem Topf süßen Nudeln vorbei und wir mussten probieren. Es hat nicht schlecht geschmeckt, aber es war etwas langweilig. Er sprach aber gut English und wir haben uns angeregt unterhalten. Er lud uns zu seinem Haus ein und wollte für uns kochen aber wir haben alle abgelehnt. Danach sitzen wir wieder alle um das Lagerfeuer bis 22 Uhr und unterhalten uns über dies und das.

27.1.23, Freitag, Insel Masirah
Der Wind ist heute weniger geworden. Die Sonne scheint und wir frühstücken wieder draußen. Danach machen wir uns an die Sitzbank und räumen alles aus, was darin steht. Die ganzen Vorräte sind voller Sand und Staub denn durch die gebrochene Seitenwand kommt während der Fahrt jede Menge Sand und Staub in die Fächer unter der Sitzbank. Mit Staubsauger und Wischlappen reinigen wir was zu reinigen ist. Gerd klebt nochmals von innen Panzerband auf die Boden- und Seitenwand und dann auch von außen auf die provisorische Klappe des Batteriefaches.
Die Fenster und Umrahmungen haben auch eine Reinigung bekommen und man glaubt kaum, wieviel Sand und Staub sich dort rundherum gesammelt haben. Den Fußboden kann man täglich mehrmals wischen. Heute habe ich ihn mal gründlich gereinigt, aber schon nachdem wir schwimmen waren und dabei noch ein paar Sandkörner und Muschelschalenreste an den Füßen klebten, sah es aus wie vorher. Nachmittags gehen wir nochmals in das herrlich türkisfarbene Meer und erfrischen uns und dann haben wir sogar noch eine Stunde zum Lesen.
Abends nochmals gemeinsames Abendessen und ich mache einen Rote Bete Salat und Couscous, dazu einen der geschenkten Fische. Anschließend zündet Ararat das Lagerfeuer mit dem gesammelten Holz an. Wir haben wieder einen großen Sack Plastikmaterialien gesammelt und inzwischen einen Haufen von mehr als 1 cbm zusammen getragen. Heute Vormittag lief jemand am Strand entlang der etwas einsammelte. Claudia hat ihn angesprochen und er sagte, wenn wir weg sin, wird der ganze Haufen verbrannt – na toll. Er meinte, die Kamele würden sonst alles auseinanderreißen. Sinnvoller wäre es nach unserer Meinung, den Müll abzufahren aber es gibt hier keine Müllverarbeitung.
28.1.23, Samstag, Insel Masirah (im Norden), 60 km
In der letzten Nacht hat es heftig geregnet. Wir waren gerade ins Bett gegangen als ich Blitze am Himmel sah, kurz darauf donnerte es. Etwas später fing es an zu regnen und wir haben schnell die Dachfenster geschlossen. Dann begann es anfangs stark und später immer heftiger zu regnen und wir haben schon überlegt, ob der Boden am nächsten Morgen vielleicht aufgeweicht und matschig sein könnte. Aber das Wasser ist auf unserem Platz gut eingesickert und es standen keine Pfützen mehr. Aber die Bucht neben uns, an der Lino und Valery stehen ist rotsandig von den roten Steinen und Felsen und das ganze Meer davor war heute früh rot. Unsere schöne Badebucht vor uns mit dem herrlichen weißen Sand und dem türkisfarbenen Meer sieht noch genauso schön aus wie gestern.
Wir räumen noch in unserer Heckgarage auf, dann verlassen wir als Letzte den schönen Ort, an dem wir 3 angenehme und ruhige Nächte und unterhaltsame Abende am Lagerfeuer verbracht haben. Wir fahren die 60 km bis in die Hauptstadt Hilf zurück, da wir noch unsere Wäsche aus der Wäscherei abholen müssen. Außerdem versuchen wir im Supermarkt eine neue Thermoskanne zu bekommen. Aber alles was wir finden ist höher als 22cm. Aber in meine Schublade passt nur eine Kanne von höchstens 22 cm. Aber Brot und Bananen finden wir. Es gibt hier kleine Bananen die ein ganz feines Aroma haben und etwas nach Limone schmecken. Sie haben eine ganz dünne Schale und überall wo es sie gibt, greifen wir zu. Heute habe ich für 1 kg 1,75 € bezahlt. Das ist für den Oman sehr günstig. Hier sind Lebensmittel wesentlich teurer als in Deutschland.
Am Nachmittag treffen wir wieder auf dem nördlichen Stellplatz ein, wo wir anfangs Thomas Geburtstag gefeiert haben. Valery hat einen Wasserwagen hier herbestellt der unsere Womos betankt bzw. von dem wir mit Kannen Wasser in unsere Tanks füllen können. Seit heute haben wir auch wieder Internet und Telefonempfang. Auf unserem südlichen Platz hatten wir die letzten 4 Tage keine Möglichkeit zu telefonieren oder Nachrichten zu bekommen. Da wir morgen früh wieder mit der Fähre zurück aufs Festland fahren war vorher festgelegt, dass wir uns am letzten Tag hier treffen. Von einigen anderen unserer Gruppe haben wir gehört, dass sie heute Nacht fluchtartig ihren Stellplatz verlassen haben, da sie bereits im Wasser standen und unter schwierigen Bedingungen im Dunklen die Wege zurück zur Straße suchen mussten. Da hatten wir auf unserem Platz wirklich Glück. Wir haben auf dem Rückweg heute vielen Stellen auf der Straße durchfahren, die noch überschwemmt waren. Es gibt kein Abwassersystem und die tiefer liegenden Rinnen von kleinen Bächen sind so trocken, dass kein Wasser versickert.

Auf unserem heutigen Platz ist die Brandung wieder sehr stark und es rauscht und tost. Wir hörten von anderen die hier noch die letzten Tage gestanden haben, dass es ein Meeresleuchten von den grünen Algen die hier im Wasser wachsen gab. Ein fluoreszierendes Licht, dass sich über weite Strecken hinzog und nur im Januar und Februar manchmal auftritt. Heute scheint es nicht der Fall zu sein, soviel wir auch hinaus aufs Meer schauen, aber wir sehen kein Leuchten. Aber wir haben es auf den Fotos der Anderen gesehen. Es war kein Schwindel.
29.1.23, Sonntag, Insel Masirah – Al Khalouf 189 km
Wir waren reif für die Insel aber heute ist Schluss damit, es geht zurück aufs Festland. Unser Schiff legt um 7.30 Uhr ab. Heute ist es wenigstens hell als wir auf die Fähre fahren. Wir stehen wieder ganz hinten. Die See ist heute leider sehr viel wilder als es vorher zu sehen war und schon nach kurzer Zeit schaukelt es so stark, dass die Besatzung die Fahrzeuge kontrolliert und überall Keile unterlegt. Es hat auch Roman erwischt, der stark mit der Seekrankheit kämpft. Nach 2 Stunden haben wir es geschafft und das Festland erreicht. Alle Fahrzeuge sind heil an Land gekommen, auch wir Passagiere und an der nächsten Tankstelle bevorraten wir uns noch mit Diesel, da es auf der weiteren Strecke nur vereinzelt Dieseltankstellen gibt.
Im nächsten größeren Ort kaufen wir im Supermarkt noch schnell etwas ein und dann geht es auf einen Abstecher zu den Flamingobänken. Aber hier sieht man sie nur in sehr weiter Entfernung und unser Fahrzeug ist nicht für Sandwege geeignet um näher heran zu kommen. Dafür kommt ein Kamel zu uns an den Strand wo wir mit Lino und Claudia die Flamingos beobachten und wir füttern es mit Bananenschalen von den Bananen, die wir gerade gegessen haben. Nach mehrmaligen Versuchen fressen sie uns dann tatsächlich aus der Hand.

Wir fahren die Strecke bis zur Hauptstraße wieder zurück und dann geht es auf langer Strecke sehr eintönig weiter. So gut wie kein Bewuchs, nur Sand und Steine, fast keine Ortschaften, meist nur kleine Hütten die oft schon zusammengefallen sind. Erst am Ende der Strecke wird es grüner und im Sand sind vereinzelt kleine grüne Pflanzen zu sehen, die an Queller im Nordseebereich erinnern mit ihren dickfleischigen Blättern. Die letzten 2 km zu unserem Stellplatz müssen wir noch eine Schotterpiste mit sandigen Stellen durchfahren. Dann geht es durch ein schmales Tor in ein umzäuntes Reservat mit einem tiefen Loch in der Mitte in dem sich der ganze Müll sammelt. Am Ende des Platzes können wir in gebückter Haltung in eine Höhle klettern und kommen zum Strand wo eine weitere Höhle hinter einem großen Felsentor erscheint.

Da die Flut bereits zunimmt, kommen wir in die 2. Höhle nicht mehr hinein – vielleicht morgen früh. Am Strand liegen abertausende kleiner etwa linsengroßer rosaroter Schneckenmuscheln mit verschiedenen Zeichnungen. Ich habe einige gesammelt.

Abends, nach dem Meeting, verteilt Ararat an Interessierte gekochte Krabben. Wir nehmen auch eine. Es war nicht viel dran an dem kleinen Tier und die Beine mit der Wasserpumpenzange auch nicht so leicht zu öffnen, aber mein Nussknacker ist mir ja leider schon auseinandergebrochen und so war das die beste Möglichkeit, die Beine zu knacken. Auch im Körper war nicht so viel drin wie erwartet, aber geschmeckt hat sie trotzdem gut.
30.1.23, Montag, Al Khalouf – Ras Madrakah, 190 km
Es war nachts einigermaßen ruhig und keine starke Brandung zu hören. Morgens steigen wir noch kurz auf den kleinen Hügel hinter unserem Stellplatz von dem wir gut die Bucht überblicken können. Auch in das Felsentor kann man von oben hineinschauen. Dann müssen wir den Weg den wir gekommen sind bis zur Hauptstraße wieder zurückfahren. Danach geht es auf eintöniger Stecke einige Kilometer durch flaches Land mit fast keinem Bewuchs. Später ändert sich die Landschaft und es wird bergiger und grüner und sogar Bäume und Sträucher wachsen in großen Gruppen verstreut zwischen den Hügeln. Nach 130 km erreichen wir Duqm und fahren zum Rock-Garden. Es handelt sich um einen der seltenen natürlich entstandenen Steingärten der Welt. Die skurrilen Steinformationen sind Millionen von Jahren alt und man hat das Gefühl in einem versteinerten Zoo spazieren zu gehen. Überall sehen wir in den Steinformen irgendwelche Tier. Das Gestein ist sehr unterschiedlich, z. T. ganz weicher Sandstein der sich im Laufe der Jahre durch Wind und Regen abgetragen hat, aber auch Basalt und Lavagestein. Es war sehr interessant, hier durchzulaufen.

Danach sind noch gut 60 km zum Ziel zu fahren. Es wird wieder eintöniger und sandig. Unser heutiger Platz liegt an einem weiten Sandstrand. Die Zufahrt ist sandig und wir bleiben im vorderen Bereich an der Seite des Weges gleich stehen, wo auch schon 2 andere Fahrzeuge von uns parken. Nachdem die Wäsche erledigt ist und auf der Leine hängt geht es ins Meer zum Schwimmen. Das Wasser ist warm und man geht ein Stück auf Sand ins Wasser bis es tiefer wird. Allerdings sind die Wellen recht hoch und wir müssen uns den Wellen entgegenwerfen um nicht umgespült zu werden.
Nachmittags ist noch Bürostunde und wir müssen die Pässe mitbringen denn unser Visum läuft ab und wird von Mainz aus (vom Veranstalter) verlängert. Abends zeigt Valery noch einen Film über den Oman. Tagsüber war es sehr warm, aber wenn die Sonne weg ist, kommt man ohne Jacke nicht aus.
31.1.23, Dienstag, Ras MadrakaH – Sharbithat, 270 km
Wir hätten heute hier am Strand bleiben können, aber wir fahren zum nächsten Stellplatz, damit morgen die Strecke nicht so lang wird wo es so viel zu sehen gibt. Die heutige Strecke ist überwiegend Sand- und Steinwüste, fast kein Bewuchs. Meist nur flaches Land, ein paar Dromedare, Esel und Ziegen, verfallene Hütten und neue schöne Häuser.

Die Hütten mit den Wellblechumzäunungen gehören den Arbeitern die hier die Arbeiten ausführen, für die sich die Omanis zu schade sind. Ganz gleich ob an der Tankstelle, in den Geschäften beim Einpacken der Waren, die Wassertankwagenfahrer, Fischer, im Straßen- oder Häuserbau oder sonstige gering bezahlte Jobs, alles wird von Indern, Pakistani, Leuten aus Bangladesch etc. ausgeführt. Wir befinden uns im unteren Teil des Oman im Gebiet Al Wusta mit geringer Besiedelung und wenigen großen Supermärkten.
Auf den letzten 100 km wird die Landschaft bergig und wir fahren über eine Höhe, zwischen Felsen und schroffem Gestein hindurch. Überall werden neue Straßen gebaut. Man merkt, dass sich der Oman für den Fremdenverkehr rüstet. Unser Stellplatz am Meer liegt an einem sehr schönen feinsandigen weißen Strand. Es ist gerade Ebbe als wir ankommen und so machen wir einen Spaziergang am Wasser entlang, denn zum Schwimmen müssten wir sehr weit ins Wasser hineinlaufen um schwimmen zu können. Am Platz stehen mehrere kleine Häuschen aus Bambuspfählen mit einem Stoffdach auf einem Fliesensockel. Hier können wir im Schatten unseren Kaffee trinken zusammen mit Heike und Günter und Lucero und Hans. Hinter uns liegt das Dorf erhöht auf einem Felsen der zum Meer hin abgetragen wurde und sehr löchrig aussieht. Es scheint aus Lavagestein, Granit und Sandstein zu bestehen und ist zum Teil ausgewaschen worden. Da anscheinend alle heute hierher gekommen sind hat Valery abends zum Lagerfeuer gerufen. Meist haben sich 3 Fahrzeuge um eine Hütte drapiert und wir müssen ein ganzes Stück laufen bis zum Tourfahrzeug, aber Bewegung schadet ja nicht.
1.2.23, Mittwoch, Sharbithat – Shuwaimiyah, 161 km
Morgens gehe ich mit Valery und einigen Anderen am Strand Sanddollar suchen. Das ist eine Muschelart die hier vorkommt und ganz speziell aussieht. Ich habe keine gefunden, aber Valery. Danach machen wir uns auf den Weg nach Shuwaimiyah. Die ersten ca. 80 km sind flaches ödes Land mit ganz geringem Bewuchs. Von weitem sehen wir allerdings schon ein massives Gebirge das oben wie mit dem Lineal gezogen gerade ist, wie Tafelberge.

Dann fahren wir durch einen solchen Bergdurchbruch und es geht auf der Rückseite steil herunter. Wir halten danach an einem möglichen Platz an um ein Foto zu machen und sehen die ganze Pracht – ein unglaubliches Panorama von verschiedenen Gesteinsschichten und Einschnitten. Die weißen Schichten aus Muschelkalt strahlen in der Sonne. Wir fahren nochmals zurück auf die Anhöhe um von oben noch etwas von dieser fantastischen Bergwelt zu erhaschen und sind überwältigt von der Schlucht, die wir von oben sehen – ein fantastischer Anblick.


Dann geht es weiter ins Wadi. Ab der Ortschaft Shuwaimiyahgeht es auf Schotterstraße mit Waschbrettpiste 13 km bis zur ersten Stelle wohin alle fahren können. Auf dem nächsten Stück sollten wir selbst entscheiden ob wir sie fahren oder nicht. Wir fahren weiter zu Punkt 2. Ab hier ist die Strecke nur für Allradfahrzeuge geeignet. Wir packen unseren Rucksack mit Wasser und etwas Verpflegung und ziehen los. Ca. 5 km und durch 2 Wasserstellen wo wir die Schuhe ausziehen und barfuß durchwaten gehen wir bis zum schönsten Ausblick. Das ganze Wadi ist so spektakulär, dass man es fast nicht beschreiben kann und unterscheidet sich von den anderen Wadis ganz entscheidend. Die Felsen zu beiden Seiten sind von Wind und Regen geformt und man kann die unterschiedlichen Gesteinsschichten und Farben in so verschiedenen Forman und Gestalten erleben, dass man sich nicht sattsehen kann. Dazwischen sind auch einige Bäume und Büsche und am Ende des Wadis auch Palmen zu sehen. Ein Kamel kam uns als wir zurückgingen fast bis ins Auto gelaufen und war ganz zutraulich. Für die 10 km hin und zurück waren wir 3 Stunden unterwegs.
An der 2. Station haben wir auf dem Rückweg noch einen Wasserfall mit einem schönen Pool angesehen. Wir trauten uns aber nicht ins Wasser, da Valery erzählte, es gäbe hier Bilharziose. Ob es auch in diesem Pool der Fall ist, wissen wir nicht. Allerdings saß ein Vater am Becken und die Kinder spielten im Wasser.

Den 1. Punkt, wo ein Zelt stand und es ein Cafe gab haben wir auf dem Rückweg verpasst. So mussten wir bis zum Strand zum Stellplatz fahren und sind erst schwimmen gegangen, dann gab es endlich einen wohlverdienten Kaffee. Aber das Baden war so erfrischend, dass wir das gern aufgeschoben haben.
2.2.23, Donnerstag, Shuwaimiyah – am Meer, 68 km vor Mirbat, 145 km
Im Morgengrauen hat sich bei uns am Strand ein unglaubliches Spektakel ereignet. Gerd ist aufgestanden und mit der Kamera an den Strand gegangen wo ca. 20 Jeeps mind. 50 Boote zu Wasser gelassen haben. Erst wurden die Boote mit den Jeeps bis kurz vor die Wasserkante gezogen, dann fuhren die Jeeps hinter die Boote und schoben sie ins Wasser. Ab und zu fuhr sich auch ein Jeep fest und machte sich mit viel Motorengeheul wieder frei. Das Ganze ging über 1 Stunde.

Wir machen uns nach dem Frühstück auf ins Wadi Suneik. Auf dem Weg gibt es viele Aussichtspunkte und die Landschaft ist so spektakulär mit ihren Kalkfelslandschaften, dass wir uns nicht satt sehen können. Berge mit den verschiedenen Formen und Farben der Gesteinsschichten, Schluchten und Wadis wechseln sich ab. Dieses alles gehört zu der Gebirgskette Jambal Samhan die zugleich zum Naturreservat für Arabische Leoparden erklärt wurde.

Im Wadi Suneik machen wir eine kleine Wanderung. Am Ende ist eine große Wasserfläche die ins Meer mündet und die wir nicht überqueren können. Das Ufer ist mit Schilf bewachsen und viele Palmen wachsen hier. An den seitlichen Felsen sind überall Überhänge und Auswaschungen zu sehen.

Es ist sehr heiß, über 30° und es ist gerade wieder Mittagszeit als wir unterwegs sind. Nach unserer Rückkehr essen wir kurz etwas und fahren dann weiter durch die herrliche Landschaft und lassen alles auf uns wirken. Wir sehen noch zurück und können unser gerade erwandertes Wadi von oben mit den vielen Palmen und dem grünen Wasser sehen, ein schöner Anblick. Es gibt noch viele sehr schöne Aussichtspunkte auf der weiteren Strecke, auch einen Wasserfall mit riesigen Stalaktiten.

An einem Strandplatz füllen wir an einem Wasserhäuschen unseren Wassertank nach und sehen auf der Rückseite der Wasserfüllstation 3 offene Duschen. Die Gelegenheit wird genutzt. Margret und Uwe die hinter uns zum Wassertanken kamen sind gleich dabei und so haben wir den Staub des Wadis hier gleich abgeduscht und uns erfrischt. Natürlich war das Wasser nicht kalt, denn die Sonne wärmt die Wassertanks die auf den Dächern stehen.
Wir fahren noch ein Stück weiter Richtung Mirbat und sehen unten am Strand einen schönen gemauerten Pavillon stehen. Davor ein großer Platz. Es geht etwas herunter und sieht sandig aus, aber wir finden einen Platz, wo wir für diese Nacht gut stehen können. Es ist windgeschützt und ideal zum draußen sitzen. Nach dem Abendessen sitzen wir noch eine ganze Weile vor dem Womo und schauen in die mondhelle Nacht und das Meer bei angenehmen Temperaturen. Auch ganz alleine stehen ist sehr schön und Angst müssen wir auch nicht haben denn der Oman ist ein sicheres Reiseland.

3.2.23, Freitag, 68 km vor Mirbat – Mirbat, 68 km
Wir verlassen den schönen Platz nach dem Frühstück und dann geht es kurz danach wieder in die Berge. Auf schöner Bergstrecke sind wir nach gut 1 Stunde in Mirbat wo wir erst einmal das Castell besuchen. Eine sehr schöne Ausstellung im Inneren zeigt das frühere Leben im Oman mit vielen Gegenständen und Schmuckstücken. Leider schließt das Kastell bereits um 11 Uhr da heute hier Sonntag ist und wir haben nicht so viel Zeit, alles genau anzusehen. Im Shoppingcenter finde ich heute endlich eine Thermoskanne, die von der Höhe in meine Schublade passt. Da haben wir lange nach gesucht.
Auf dem angegebenen Felsplateu, an dem Übernachtungsplatz, treffen wir niemanden an. Wir machen Kaffeepause und einen Rundgang am Felsenstrand mit Beduinenzelt und Pavillon, alles scheint verlassen zu sein, auch das kleine Cafehäuschen ist nicht besetzt. Nach einiger Zeit kommen Valery und Ararat. Sie bleiben hier, da sie morgen die Tauch- und Schnorchelfahrt mit dem Boot gebucht haben. Wir hatten überlegt, weiter zu fahren, aber jetzt bleiben wir doch hier da wir noch einen Tag Vorsprung haben denn wir machen keine Schnorchelfahrt und haben somit morgen mehr Zeit für die anderen Ziele auf der weiteren Strecke. Ein wenig ausruhen wird uns auch gut tun.
4.2.23, Samstag, Mirbat – Wadi Darbat, 130 km
Die Nacht war schrechlich laut. Am ganzen Strand hinter uns waren Familien am picknicken , haben sich laut unterhalten und Musik aus dem Radio spielen lassen oder sie sind um das Rondell mit den Fahrzeugen herumgekurvt. Es ging die ganze Nacht hindurch. Wir wären besser gestern noch weiter in die Berge gefahren. So machen wir uns jetzt auf den Weg, die vielen Aussichts- und Ansichtspunkte anzusehen. Es geht auf eine sehr kurvenreiche Bergstraße wo wir gleich einen Gravitationspunkt erreichen. Man meint eine Senke herunterzufahren, aber wenn man den Motor ausschaltet rollt das Auto rückwärts.
Viele schöne Aussichtspunkte auf denen wir die Küste noch einmal sehen können liegen auf der Strecke. Dann können wir eine ganze Menge Baobabbäume sehen, die sonst nur in Ostafrika anzutreffen sind. Vermutlich sind die Samen mit den Seeleuten hier hergekommen. Allerdings werden die Bäume hier nicht so dick wie in Afrika sondern nur ca. 2 m. Die Tawi Atayr Sinkhöhle, ein Karsttrichter, ist nicht so gut einzusehen und man kommt nicht ganz an sie heran. Sie entstand dadurch, dass Wasser in den Kalkstein einsickerte und ihn immer mehr auswusch bis sich ein unterirdischer Hohlraum bildete und einstürzte. Tawi Atayr heißt in der Sprache der Bergnomaden „Brunnen der Vögel“ und man kann hier verschiedene Vogelarten über der Höhle beobachten. Bei der Taiq Sinkhöhle ist es anders, hier können wir einen Eselsweg benutzen und sehen praktisch in ein Wadi. Wasser ist keines zu sehen aber viele Höhlen an den Wänden und ganz unten sieht es nach einem Flussbett ohne Wasser aus. Aber es hat eine beachtliche Größe. Am Rand des Trichters stehen einige Elephantbäume mit pinkfarbenen Blüten und eine Art von Gliederkaktus wächst hier. Unterwegs sehen wir viele Rundhütten die mit einer Plane abgedeckt sind der Jebelis (Bergnomaden). Inzwischen ist die Landschaft sehr viel grüner geworden und überall laufen Kühe frei herum.
Dann geht es zum Jebel Samhan, einem Gipfelplateau in 1.300 m Höhe mit fantastischem Blick auf die Ebene von Mirbat und die Küstenlinie. Nach Süden bricht das Hochplateau fast senkrecht in die Küstenebene ab. Die Gebirgskette dient auch den wenig geliebten wildlebenden arabischen Leoparden als Lebensraum und Naturreservat. Wir fahren bis ganz oben zum Sendeturm, dann geht es wieder eine Strecke zurück und zum Wadi Darbat, wo wir gleich am Anfang einen sehr schönen breiten Wasserfall sehen und sehr klares Wasser mit kleinen Fischchen drin. Aber Schilder verbieten das Baden. Wir fahren ca. 7 km bis zum Ende des Wadis. Es gibt viele Parkplätze und Bäume, ein Bachlauf schlängelt sich durch das Wadi und man kann sogar Tretboote mieten. Es sieht sehr kommerziell aus. Kamele laufen hier überall herum und sind sehr zutraulich. Sie fressen, wenn man nicht hinschaut, einem die Kekse vom Tisch. Am Nachmittag kommt eine ganze Herde auf unseren Platz, nachdem Heike eines davon mit Keksen angelockt hatte. Sie lassen sich sogar streicheln. Abends macht Ararat wieder ein Lagerfeuer und wir sitzen zusammen.
Ich hoffe, diese Nacht wird hier heute ruhiger.

5.2.23, Sonntag, Wadi Darbat – Salalah, 60 km
Es war schön ruhig und friedlich in der Nacht. Erst morgens um 8 Uhr sind die Kamele wieder unterwegs. Wir fahren aus dem Wadi zurück auf die Hauptstraße und an der Küste entlang über Taqah nach Salalah, wo wir erst im Lulu groß einkaufen und danach die Gasfüllstation anfahren. Eine Flasche ist bereits wieder leer und wir lassen sie füllen für 3,25 €. Wieder ist die Flasche zu voll und wir müssen ca. 2 kg entweichen lassen bevor Gerd sie wieder einbaut. Danach geht es zu unserem Stellplatz an einer Hotelanlage, einem großen Areal mit Pool, Duschen und Stromanschluss. Hier sind wir 3 Nächte. Hans und die Holländer stehen in der Reihe vor uns vor dem Pool.
Wir gehen gleich ins Meer mit dem schönen großen weißen und breiten Strand schwimmen. Das Wasser ist warm und es geht langsam tiefer auf ganz angenehme Art. Danach können wir uns neben dem Pool im Untergeschoss gleich duschen, wo man abgeschlossene Duschkabinen mit warmen Wasser hat.
Um 16 Uhr hat Ester zum Apero eingeladen. Sie hatte gestern Geburtstag. Es gibt Häppchen mit Tunfisch und mit Käse und alkoholfreie Getränke nach Wahl sowie Kuchen, Chips und Nüsse. Es sind auch alle gekommen. Heute ist die Gruppe mal wieder komplett, da wir morgen eine Stadtrundfahrt in Salalah haben. Christine ist auch gekommen und hat die Wäsche für die Laundry abgeholt und eine Bestellung für Alkohol aufgenommen. Wir brauchen aber nichts und haben uns an Säfte und Tees gewöhnt. Es gibt auch alkoholfreies Bier im Supermarkt.