28.12.22, Mittwoch, Al Wathaba – Dubai-(Sharja)
So schön wie dieser Resort auch angelegt ist und als Stellplatz auch ideal wäre, so laut ist es hier auch heute Nacht gewesen. Anscheinend gehen die Emiratis nicht schlafen und die Kinder rennen die ganze Nacht durch die Gegend. Es hörte sich an, als wollte jemand seine Kamele antreiben. Wir verlassen dieses Wüstenresort auf dem gleichen Wege wieder Richtung Abu Dhabi, fahren vorher aber noch auf den Aussichtsberg. Die Sandwege sind nicht ganz ohne und manchmal eine Zitterpartie, dass wir uns nicht festfahren. Aber die Aussicht von oben ist großartig. Hier sieht man auch die groß angelegte Plantage von Laubbäumen. Überall wird grün angepflanzt um den Sand zu halten und die Erosion zu stoppen.

Dann geht es wieder auf die Autobahn nach Dubai die breit und gut ist. Kurz vor Dubai wird der Verkehr dichter und die Fahrer sind hier aggressiver in der Fahrweise als in Abu Dhabi. Wir fahren in Aijman an den Strand zu unserem Stellplatz. Ein starker Wind und riesige Wellen. Wir versuchen eine Wagenburg zu bauen um den Wind abzuhalten. Gegen 17 Uhr kommt ein Polizeiauto und meint, unsere Genehmigung zum Abstellen der Womos würde nicht gelten, sie ist nicht vom hiesigen Department ausgestellt. Also alles wieder zusammenpacken und wir fahren 28 km zurück Richtung Dubai ins Emirat Sharjah. Es ist schon dämmrig und wird dunkel bis wir im Konvoi mit den Fahrzeugen ankommen. Hier stehen wir am Lulu Beach Resort. Es ist noch immer stürmisch, aber etwas geschützter. Abends schreiben wir unseren Reisebericht fertig und schicken ihn ab, damit wir die schlimmen Tage hinter uns lassen können und im kommenden Jahr hoffentlich alles besser wird.
29.12.22, Donnerstag, Sharjah
Um 10 Uhr geht es wieder auf einen Ganztagsausflug, heute nach Dubai. Unser Stadtführer heißt Farouk und ist Ägypter. Er hat in Kairo am Goetheinstitut deutsch gelernt und zeigt uns heute die Stadt Die Vereinigten Arabischen Emirate wurden 1971 gegründet und bestehen aus 7 Emiraten. Das größte ist Abu Dhabi und auch die Hauptstadt, Dubai das 2.größte und Scharjah das 3. Größte. Alle Emirate zusammen haben 900.000 einheimische Einwohner. Jedes Emirat wird von einem Scheich angeführt, die Frau ist eine Scheicha.
Erst geht es in den alten Teil Dubais mit den noch erhaltenen 2-geschossigen Lehmbauten mit Windtürmen zum Kühlen. Ein altes Schiff der Perlentaucher liegt hier zur Ansicht. In einem Zelt kann man zusehen, wie traditionell Kaffee bereitet wurde und ein Mann führt einen Falken auf dem Arm. Dann geht es zum Creek. Der Fluss, der Alt- und Neudubai trennt. Der Name Dubai kommt von du (zwei) und bai für Ufer. Wir fahren mit den einfachen Booten über den Creek in den neuen Teil Dubais wo wir erst den Gewürz- und Goldmarkt besuchen. Es gibt alles was man möchte und mehr, aber fast niemand kauft etwas. Der nächste Fotostopp ist am Burj al Arab mit seinen 321 m Höhe, der Geschwindigkeit, die ein Falke fliegt, wenn er auf seine Beute niederschießt. Davor ein Menschenauflauf um Fotos zu machen.

Weiter geht es auf die Palmeninsel mit einer Größe von 5,5 qkm. Der Stamm ist die Straße die auf das Hotel Atlantis zusteuert. Ein solches Hotel steht noch einmal auf den Bahamas. Das Hotel ist als Wellenbrecher vor die Insel gebaut. 16 Palmwedel sind die Wasserwege zu den Wohnhäusern (je 8 rechts und links). Eine Schwebebahn führt direkt ins Hotel. Danach geht es zur Mittagspause in die Marina (Es ist bereits 15 Uhr). Jetzt haben wir 1 ½ Std. Zeit, etwas zu essen. Gerd bestellt Pizza, ich Reis, Hühnchen und Gemüse. Danach geht es noch wieder an den Hochhäusern der Corniche entlang die in der beginnenden Dämmerung durch die Verspiegelung schön leuchten. Eine typische arabische Moschee die schön beleuchtet ist ist der nächste Fotostopp. Dann machen wir uns auf den Weg durch den Feierabendverkehr zur Dubai Mall und dem Burj Kalifa, dem z. Zt. höchsten Turm mit 828 m Höhe. Durch lange Gänge schlängeln wir uns von einer Stelle zur anderen und sehen erst die Lichtshow, die den Turm 3 Min mit schönen Motiven anstrahlt, nach einer weiteren ½ Std. gibt es die Wasserspiele vor dem Turm mit Musik, was auch ein sehr schöner Anblick ist.

Der Fahrstuhl fährt uns danach 125 Stockwerke hoch zu einer Aussichtsplattform und wir haben einen Blick auf das abendliche Dubai mit hell erleuchteten Gebäuden und Straßen. Auch die Mauer und der Palast des Scheichs von Dubai sind zu erkennen. Wieder Schlange stehen an den 2 Fahrstühlen und herunter. Lange Wege zurück zur verabredeten Stelle, wo es um 22 Uhr an der Sammelstelle zum Bus geht. Die Straßen sind voll, da alle jetzt Urlaub machen und dazu Wochenende ist, Ab Donnerstag Abend ist hier Wochenende. Kurz nach 23 Uhr sind wir an unserem Platz in Sharjah.
30. 12.22, Freitag, Sharajah
Heute haben wir nur Meeting um 9.30 Uhr, dann hat jeder Zeit zur eigenen Verfügung. Gerd schreibt den Unfallbericht für die Versicherung und ich mache die nötige Wäsche. Einige Einkäufe sind im Supermarkt gegenüber schnell gemacht und wir gehen auch noch schwimmen. Das Wasser ist nicht kalt, aber die Wellen ganz schön hoch und unberechenbar. Aber es war ein richtiges Highlight im schönen blauen Meer und weißem Strand zu sein. Zu unserer Überraschung werden wir abends von einem Emirati zum Abendessen eingeladen. Er lässt das Essen zu 19 Uhr zu unserem Stellplatz bringen hat er gesagt. Wir stellen um 18 Uhr alle Tische und Stühle zusammen und überlegen, ob er das wirklich macht, für 36 Personen Essen bringen zu lassen. Einige meinen, schon mal Nudelwasser aufsetzen zu können, falls kein Essen kommt.

Pünktlich um 19. Uhr fahren 3 Autos auf den Platz. In dem größeren davon ist das Essen tatsächlich. Ein Koch steigt hinten ein und kniet vor den Kesseln. Für jeden werden auf Plastiktellern erst eine Salatschüssel gebracht, dann je 1 Flasche Wasser verteilt. Aus dem großen Kessel wird Gewürzreis mit Hühnchen, Rind oder Lamm auf einen Teller gegeben jeder bekommt einen Teller. Wir haben Rind bekommen. Es hat richtig gut geschmeckt. Danach gab es noch für jeden eine Schüssel Obstsalat und danach noch 2 verschiedene Sandkuchen. Auch die 6 Emiratis die mitgekommen sind haben an einem Tisch für sich mitgegessen. Danach sitzen wir in einer großen Runde zusammen und können Fragen stellen bzw. können die Emiratis uns befragen. Der Herr der uns eingeladen hat ist eigentlich Amerikaner und in Boston aufgewachsen, in London studiert und später mit seiner Frau und den Kindern hierher gezogen um die Uni hier aufzubauen. Ein anderer, auch Amerikaner, hat ihn als Freund begleitet und sie haben hier gemeinsam die Uni aufgebaut. Da sie beide Moslems sind, ist für sie die Tracht der Emiratis Ehrensache (langes weißes oder goldfarbenes Gewand mit weißem Tuch und schwarzem Ring auf dem Kopf.
Diese Einladung ist für uns so unglaublich und wir können das Geschehen nicht so richtig einordnen, sind aber alle hoch erfreut und dankbar für die Einladung, das gute Essen und die Gespräche. Um 22 Uhr löst sich die Runde wieder auf.
31.12.22, Samstag, Sharjah – Ras Al Khaimah
Der Himmel sieht etwas grau aus. Es geht kein Wind. Wir fahren nur ein kleines Stück zu unserem großen Silvester Event am Strand. Die Speisekarte verspricht schon mal ein tolles Büfett und es soll sogar alkoholische Getränke dazu geben. Auch ein tolles Programm mit Shows und Musik ist angekündigt. Wir treffen uns auf dem Platz mit der Gruppe 2, die schon 1 Woche vor uns unterwegs ist und aus dem Norden des Omans zurück ist. Wir fahren morgen in den Norden des Oman. Für das Event bekommen alle rote Bändchen als Eintrittskarte und Zeichen, das alles frei ist. Um 17.30 ist noch ein kurzes Meeting, danach geht es auf das große Fest und wir freuen uns darauf. Alle haben sich festlich gekleidet. Allerdings ist es frisch geworden seit die Sonne untergegangen ist und Jacken und Schal ein Muss. Um 18 Uhr ist Einlass und vor uns stürmt eine Gruppe Russen die Absperrung. Das Lokal fasst 1000 Plätze. Wir haben reservierte Tische und setzen uns zu den anderen der Gruppe. Direkt vorne am Wasser haben wir nachher auf das Feuerwerk den besten Blick, aber vom Wasser her weht auch ein sehr frischer Wind. Die runden 8er Tische sind mit weißen Damast Tischdecken belegt und in der Mitte liegen Hüte und anderer Kopfschmuck. Um 19 Uhr öffnet die Bar und wir holen uns einen Tequila Sunrise. Das Büfett ist riesig und von warm bis kalt alles dabei. Wir inspizieren noch die Angebote, als das Büfett eröffnet wird und haben einen kurzen Weg und decken uns mit leckeren Vorspeisen wie Lachs, Krabben, Tunfisch etc. ein.


Das Angebot ist riesig, viele warme Speisen, außerdem Käse, Obst, Kuchen etc. Trotzdem haben einige was zu meckern. Das Event kostet pro Person 150 € was aber im Reisepreis bereits enthalten ist. Alle holen sich zwischendurch warme Sachen aus dem Womo. Es gibt eine Bühne auf der eine Sängerin auftritt, später wird getanzt und dann spielt eine Band. Um 0 Uhr beginnt das Riesenfeuerwerk. Für 13 Min. sehen wir am Himmel auf einer Länge von 4 km ein unglaubliches Feuerwerk das von kleinen Inseln die vorgelagert sind abgefeuert wird. – Wunderschön.
Danach gibt es noch eine Beglückwünschungsrunde und alle verziehen sich in die Womos. Im Lokal nebenan geht die Feier noch bis in den Morgen. In unserem Hotel war um 1 Uhr Schluss. Ich habe nichts mehr gehört und gleich geschlafen mit Oropax.
1.1.2023, Sonntag, Ras Al Khaimah, (VAE) – Khasab/Musandam (Oman) 110 km
Um 12 Uhr ist vor der Grenze zum Oman der Sammelplatz. Wir fahren gut 1 ½ Std. bis zum Sammelplatz. Die Abfertigung in den VAE geht recht schnell. Im Oman muss erst eine Kfz-Versicherung abgeschlossen werden was sehr zeitraubend ist. Danach im Einreisebüro ein Gewusel von Menschen aber irgendwann sind wir durch und fahren an einer herrlichen Küstenstraße an türkisblauem Wasser und rechter Hand hohen Bergen auf die Halbinsel Musandam. Es geht über die Bergkette auf die andere Seite der Insel. Unser Stellplatz für die nächsten 5 Tage liegt sehr idyllisch. Das Meer direkt vor uns mit vielen Fischerbooten und schönem Strand. Abends kommen Einheimische und sitzen auch am Wasser oder an den Autos und trinken Tee mit den Familien und Essen. Um 17 Uhr ist die Sonne hinter der Bergkette verschwunden und es wird frisch. Um 18 Uhr ist es stockfinster.
2.1.2023, Montag, Musandam
Wir schlafen lange und werden von der Sonne geweckt. Ca. 22° aber windig und starke Wellen. Heute gibt es kein Programm. Morgens räumen wir in der Heckgarage eine Kiste aus in der eine Dose beim Crash kaputt ging und ausgelaufen ist. Danach versucht Gerd notdürftig den Boden der Sitzbank abzukleben, der aufgerissen ist und wo von der Straße jetzt Sand und bei schlechtem Wetter Wasser oder Tiere hineinkriechen könnten. Mittags fahre ich mit zwei anderen Mitreisenden in deren Womo zum nächsten Supermarkt um frische Lebensmittel und Brot zu besorgen. Dann noch einen Salat für abends vorbereiten und um 17 Uhr ist gemeinsames Grillen angesagt.


Die Reiseleitung hat Fisch, Fleisch, Brot und Grillzubehör eingekauft und alle Mitreisenden machen verschiedene Salate. Es ist wieder ein bunter und schmackhafter Reigen und die Reiseleitung ist in voller Aktion am Grill. Es gibt Mengen von Doraden, Red Snapper, gebackene Tintenfische, Garnelenspieße und gekochte Garnelen. Alle sind papp satt und es sind noch gekochte Garnelen übrig, die wir gemeinsam auspulen und die eingefroren werden. Davon wird Lino irgendwann für alle Pasta mit Garnelen machen. Gegen 20.30 verziehen sich alle in die Womos.
3.1.2023, Dienstag, Musandam
Um 8.45 Uhr holen uns zwei Kleinbusse am Platz ab und fahren uns zum Hafen von Khasab. Dort wartet bereits ein Schiff auf uns, das uns heute bei einer Tagestour durch einen großen Fjord fährt. Das Wetter ist morgens noch diesig und nicht besonders warm mit dem Wind. Alle sind mit Windjacken, Badezeug und Sonnencreme ausgerüstet. Aus dem Hafen heraus geht es erst ein ganzes Stück aufs offene Meer und der Wellengang verspricht nichts gutes. Wir haben uns mit Ingwer präpariert. Bald erreichen wir den Fjord und es wird ruhiger. Die Crew serviert Tee mit Pfefferminze und Zucker. 3 große Platten mit Obst stehen zur Selbstbedienung bereit. Jeder hat schon gleich eine Flasche Wasser bekommen. Auf dem Boden liegen Teppiche und große Kissen. In der Mitte ist eine gepolsterte Bank mit einem Tisch davor. Die Aussicht auf die Berge rechts und links ist atemberaubend. Riesige hohe Felsmassive in verschiedenen Farben und man sieht die aufgeworfenen Gesteinsschichten.
Es gibt einen Stopp und wir sehen Delfine im Wasser. Immer wieder kommen sie an unser Boot und stecken auch die Köpfe heraus. Eine ganze Weile können wir sie beobachten. Als wir Fahrt aufnehmen rasen sie neben uns her. Bald folgt ein erster Badestopp mit Schnorchelmöglichkeit. Ganz verhalten gibt es ein paar Sonnenstrahlen. Das Wasser ist nicht kalt und ich gehe auch hinein. Schnorchelmasken hat die Crew, auch Handtücher werden uns gereicht, als wir wieder aus dem Wasser kommen und wir können vorher noch warm abduschen. Es gab viele bunte Fische zu sehen auch verschiedene Sorten die ich jedoch nicht benennen kann. Danach in der Toilette umziehen und Badeanzug und Handtuch im Wind trocknen lassen.
Die Crew bereitet gleich das Mittagessen zu bzw. stellt es bereit. Es kam schon fertig in Warmhaltebehältern an Bord. Es gibt Reis, verschiedenes Gemüse in Soße, gebratenes Hähnchenfleisch und Tunfischscheiben die beide zu lange gegart waren und daher trocken. Dann noch eine Salatplatte, Fladenbrot und Hummes. Es schmeckte alles gut. Danach noch Kaffee und Datteln. Dann ging es weiter durch die Fjordlandschaft und man konnte sich an den verschiedenen Felsformationen nicht satt sehen. An einer weiteren Stelle folgt ein 2. Badestopp. Dieses Mal verzichte ich auf das Vergnügen. Inzwischen hat sich die Sonne durchgesetzt, aber es ist trotzdem nicht sehr warm denn der Fahrtwind kühlt sehr aus und wir sitzen barfuß auf dem Deck da wir die Schuhe ausziehen mussten.


Dann geht es um eine Insel herum und auf den Rückweg. Hier sehen wir noch Riffhaie. Sie sollen harmlos sein. Aber gut, dass wir sie erst jetzt sehen, sonst wäre mancher vielleicht nicht noch einmal ins Wasser gegangen. Es gibt die ganze Zeit immer heißen Tee oder Kaffee zu trinken und die Obstteller werden immer wieder nachgelegt. Die Crew ist sehr aufmerksam und bei allem behilflich. Der Kapitän, ein Omani, bindet Gerd und Uwe einen Turban, was ihnen auch gut steht. Am Ende kommen wir wieder in raue See und ich bin froh, dass der Weg zum Hafen schon zu sehen ist. Es war ein wirklich gelungener Ausflug und alle sind sehr zufrieden, als wir kurz nach 16 Uhr wieder bei unseren Wohnmobilen auf dem Platz eintreffen.
4.1.23, Mittwoch, Musandam
Um 9 Uhr stehen die georderten Landrover auf dem Platz und warten auf die Gäste. Wir teilen uns mit Alice und Romina ein Fahrzeug. Es geht erst durch die 16.000 Einwohnerstadt Khasab auf guter Straße, dann hoch in die Berge auf Schotterstraße. Wir fahren mit 9 Fahrzeugen, wovon eines das Fahrzeug von Jan und Katalin ist, die selbst fahren. Unser Fahrer heißt Silas und ist Inder aus Kerala. Es gibt hier sehr viele Inder aus Kerala. Der Ort hat auch eine indische Schule. Die Fahrzeuge fahren aller hintereinander und an vielen Stellen gibt es einen Fotostopp. Die Aussichten sind unglaublich. Rings herum eine Steinwelt die so unterschiedlich ist in Formen und Farben. Alles was die Erde in den letzten zigtausenden von Jahren hervorgebracht hat scheint hier aus der Erde empor gequollen zu sein. Das höchste Massiv ist 2.860 m hoch. Wir fahren bis auf 1680 m Höhe. Hier ist ein großes Feld mit Fossilien zu sehen. Dieses Gestein ist aus dem Meer emporgestiegen. An vielen Stellen sind ganze Lavawände zu sehen.
Es gibt überall Stromleitungen und vereinzelt sind kleine Anwesen zu sehen. Die Vegetation ist so karg, dass man nach etwas grün suchen muss. Es regnet hier nur manchmal zwischen Dezember und März. In diesem Jahr ist noch nicht viel Regen gefallen. In dem Regenrückhaltebecken ist die Erde trocken. Es gibt aber einen Staudamm, der das Wasser im Frühjahr auffangen soll, wenn es geregnet hat. Auf einer Ebene hoch oben ist sogar eine große Fläche mit Dattelpalmen, Feigen, Aprikosenbäumen und einer Art Wiese als Weide zu sehen. Ein paar Ziegen begegnen uns unterwegs und auch einige Esel stehen auf einer Wiese.
Als letzten Stopp fahren wir vom Ort noch einen anderen Weg wieder hoch in die Berge und sehen von oben auf das Meer, die Straße von Hormus, herunter. Wenn wir weiter sehen könnten hätten wir den Iran vor uns. Es sind nur 65 km Seeweg von hier bis Banda Rabas im Iran. Der Anblick ist ein Postkartenidyll. Vor uns das Wasser, daneben die Berge und unter uns die Straße – einfach traumhaft. I love Oman, steht in großen Buchstaben vor dieser Idylle und wir machen hier ein Gruppenfoto. Dann geht es zurück und nach 5 Stunden sind wir wieder am Platz.


Dann musste ich mich beeilen, denn ich habe heute zu 16 Uhr unsere Mitfahrer zu Tee und Häppchen eingeladen um meinen vermasselten Geburtstag nachzufeiern. Es gibt Schwarzbrot mit Leberwurst, Mettwurst und Schmalz sowie Käse, alles von zu Hause mitgebracht und alle sind begeistert, endlich mal wieder ein richtiges Brot essen zu können und die heimische Wurst. Auch die eingelegten Curryzucchini kommen gut an. Und alle haben festgestellt, dass man auch ohne Alkohol tolle Geburtstagsfeiern ausrichten kann. Ich habe mich gefreut, dass alles so gut ankam. Leider musste Gerd am Ende auch noch seine geliebte Haribo Lakritzdose herausrücken, auf die sich dann noch alle stürzten und auch die Haferkekse und Chips wurden alle. Keine Reste abends. So konnten wir den Tag zufrieden ausklingen lassen.

5.1.23, Donnerstag, Musandam
Heute ist ein freier Tag nur um 10 Uhr Meeting. Valery und Ararat fahren schon heute über die Grenze wieder in die VAE da Valery noch ein E-Visum für den Oman beantragen muss. Musandam gehört zwar auch zum Oman, aber für Musandam benötigt man kein Visum. Die nächsten 2 Tage müssen wir durch die VAE fahren um in den Hauptteil des Oman zu kommen.
Heute ist es ziemlich windstill und wir haben fast keine Brandung. Eine gute Gelegenheit, heute Schwimmen zu gehen. Also gleich nach dem Meeting ins Meer. Es ist angenehm temperiert; nicht gerade Badewannentemperatur aber auch nicht kalt. Nachmittags gehen wir noch einmal baden

Dazwischen Mittagessen kochen, einkaufen im großen Lulu Hypermarket und nachmittags gemeinsames Kaffeetrinken für alle die hiergeblieben sind. Den ganzen Tag über treffen wir am Strand Deutsche, die mit „Mein Schiff 6“ hier in Khasab angelegt haben und sich am Strand umsehen. Eigentlich sollte „Mein Schiff 6“ Doha anlaufen, aber Doha lässt keine Kreuzfahrtschiffe in den Hafen.
Ein Großteil unserer Gruppe ist schon über die Grenze und zum morgigen Treffpunkt gefahren. Dort sind verschiedene Aktivitäten die man im Voraus buchen konnte wie zum Beispiel eine Rodelbahn, eine Zip Line (die längste der Welt), an der man hängend eine Schlucht überquert, ein Restaurant mit Superaussicht (Zutritt nur mit vorheriger Reservierung und Essen pro Person ab 100 Dollar).
Gegen Abend kommen Einheimische mit Pferden hier an den Strand und reiten auf und ab. Sehr schöne Pferde und ein Fohlen sind das und die Reiter sind sich dessen wohl bewusst. Eigentlich wollten wir noch ein wenig von der Gegend ansehen, aber irgendwie ist immer keine Zeit mehr. So ist auch der letzte freie Tag so schnell vergangen, aber wir haben wenigstens im Meer schwimmen können.
6.1.23, Freitag, Khasab/Musandam (Oman) – Jebel Jais (VAE), 120 km, weiter nach Al Fiqait Beach
Heute verlassen wir die schöne Enklave Musandam und wir fahren den Weg durch die Berge bis zur Grenze in die VAE wieder zurück. Nur einige Fahrzeuge fahren zusammen über die Grenze. Die Formalitäten sind bekannt und Valery hat die Wegpunkte durchgegeben. Es geht heute auf den 1760 m hohen Jebel Jais. Auf omanischer Seite ist er noch 240 m höher. Die Straße die später in vielen Serpentinen hinaufführt ist sehr gut ausgebaut und mehrspurig. Es gibt auch keine Schotterstrecke mehr, wie angesagt.

Je höher wir kommen, umso dunstiger wird es und man sieht oben schon dicke Wolken. Die ersten die gestern schon gefahren sind kommen uns schon wieder entgegen. Oben regnet es. Aber wir fahren trotzdem hoch denn auch die ganze Strecke ist fantastisch anzuschauen. Ab und zu gibt es ein paar Palmen und Bäume und einige sehr hübsche Häuser mit schönen schmiedeeisernen Toren. Die hohen Felsen sind beeindruckend und nach jeder Kurve sieht es wieder noch schöner aus. Als wir am Stellplatz oben ankommen regnet es und nur das Auto von Valerie steht hier. Ararat ist auch der Meinung, es lohnt sich nicht, hier stehen zu bleiben. Wir fahren noch 2 Aussichtspunkte höher aber der Regen wird stärker. So machen wir erst einmal Mittagspause. Aber bald überlegen wir uns besser wieder herunter zu fahren. Starke Wasserfälle ergießen sich an den Felswänden in die Rinnen neben den Straßen und unten haben wir Schilder gesehen, dass die Durchfahrt verboten ist, wenn das Wasser an den roten Begrenzungen steht.
Also Essen wieder wegpacken und herunterfahren. Z. T. rauscht ein ordentlicher Schwall Wasser von den Felsen herunter. Weiter unten lässt der Regen nach und unten ist in den Flussbetten nichts vom Wasser zu sehen. Nachdem wir die roten Pfähle passiert haben, setzen wir unsere Mittagspause fort. Anschließend fahren wir zu dem Treffpunkt von morgen, der in Al Fiqait Beach im Ort Rul Dadna im Emirat Fujairah liegt, was noch einmal eine Strecke von 130 km ergibt.
Es ist inzwischen 16.30 Uhr und es sind bereits 12 Womos am Stellplatz. Der Strand ist steinig und nicht zum Baden geeignet. Aber der Kilometerlange Strand lädt zum Verweilen ein und alle Emiratis die was auf sich halten sind hier mit Autos, Kind und Kegel vertreten. Hinter der Straße zum Strand reiht sich Zelt und Bude an Bude. Auf 2 km Länge ist kein freies Fleckchen. Als es um 18 Uhr dunkel wird ist es aber ruhig und wir hoffen, dass es auch nachts so bleibt.
7.1.23, Samstag, Al Fiqait Beach
Die Brandung ist stärker geworden und die Flut hat die Steine vor uns am Strand überspült. Es regnet, was die Bewohner hier erfreut und überall werden Fotos gemacht. Am Strand sitzen ganze Familien auf Decken im Regen und kochen ihren Tee und essen Fladenbrote. Der Regen ist noch mäßig und scheint sie nicht zu stören.
Wir haben einen Waschsalon ausfindig gemacht und hoffen, dass man dort selbst die Maschinen bedienen kann. Leider ist das nicht der Fall. Als der Besitzer kurz nach 10 Uhr auftaucht. Macht er uns einen Preis von 26 € und wir können die Sachen in 3 Stunden wieder abholen. Ich hoffe, es ist dann auch getrocknet, denn bei dem Regen kann ich es nicht draußen trocken bekommen. In der Zwischenzeit fahren wir nach Dibba in die Al Akd Al Fareed Street, wo wir die schönen Häuser der Regierungen und öffentlichen Vertretungen im arabischen Stil bewundern können. Die ganze Straße ist mit Fahnen geschmückt und die Gebäude wirklich schön anzusehen.

Ich habe auch 2 Damenfrisörgeschäfte gefunden und gefragt, ob sie mir die Haare schneiden können, aber beide haben abgelehnt. Sie haben vermutlich keine Erfahrung mit dem Schneiden von kurzen Haaren. Auf den Bildern draußen waren immer nur gelockte Frisuren der Frauen von hinten zu sehen. Selbst der Eingang zu den Geschäften ist noch mit einer Wand davor geschützt, um Männerblicke abzuhalten. Wir suchen noch einen Geldautomaten auf, da wir die Wäsche nur cash bezahlen können und kein Geld in Landeswährung mehr haben. Auf dem Gemüsemarkt kaufen wir anschließend noch Mandarinen, Mangos, Bananen und Gurken und fahren zur Wäscherei zurück. Die Wäsche braucht noch 1 Stunde da sie noch nicht trocken ist. Also bleiben wir vor der Wäscherei stehen und ich koche gleich mein Mittagessen. Wir sind gerade fertig, als auch unsere Wäsche auf Bügeln und in Folie verpackt herausgebracht wird. Plastik über Plastik, man kann sich kaum dagegen wehren. Im Supermarkt habe ich an der Kasse meinen kleinen faltbaren Einkaufsbeutel aus der Handtasche geholt und der Bedienstete, der die Einkäufe immer in Plastiktüten verpackt staunte nicht schlecht und schmunzelte dann.
Wir fahren zum Strand zurück zu unserem Stellplatz. Einige sind schon weitergefahren. Wir holen uns bei Lino und Claudia unsere Königskuchen, die die Beiden gestern für alle gebacken haben. Es gibt 2 Kuchen mit einer Mandel, die Beiden die die Mandel finden sind das Königspaar. Wir hatten keine Mandel aber die Küchlein waren sehr lecker. Wir haben sie aufgeschnitten und mit Butter und Marmelade gegessen und dazu unseren Kaffee getrunken. Es regnet den ganzen Tag mal mehr mal weniger und wir schauen aufs Meer hinaus und freuen uns über die freie Zeit. Morgen fahren wir wieder über die Grenze und verlassen die VAE und dann geht es für 6 Wochen in den südlichen Teil des Oman und die vielen Grenzübertritte sind dann erst einmal passee.